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Alzheimer-Therapie

Hoffnungsträger scheitert in Phase III

30.11.2016  10:00 Uhr

Von Daniela Hüttemann / Der monoklonale Antikörper Solanezumab hat in einer Phase-III-Studie mit Alzheimer- Patienten nicht den primären Endpunkt erreicht. Wie das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly bekannt gab, will es die Zulassung für den Wirkstoff bei milder Demenz vom Alzheimer-Typ deshalb nicht beantragen.

 

An der multinationalen EXPEDITION3-Studie hatten mehr als 2100 Patienten mit milder Demenz vom Alzheimer-Typ teilgenommen. Sie erhielten über 18 Monate entweder den Antikörper oder Placebo. Bei der Verlangsamung des kognitiven Abbaus, gemessen an der ADAS-Cog14 (Alzheimer’s Disease Assessment Scale-Cognitive Subscale), zeigte sich kein Unterschied.

Für das Unternehmen ist das enttäuschend, denn vorherige Studienergebnisse zu sekundären Endpunkten hatten vielversprechend ausgesehen. Auch das Sicherheitsprofil erschien geeignet für einen breiten Einsatz. Eli Lilly will nun in Studien prüfen, ob die Entwicklung von Solanezumab gegen Alzheimer-Vorstufen wie milde kognitive Beeinträchtigung (EXPEDITION-PRO), präklinische Alzheimer-Demenz (A4) und dominant vererbte Alzheimer-Erkrankung (DIAN) weitergehen soll. Man werde sich auch künftig in der Alzheimer-Forschung engagieren und habe weitere vielversprechende Ansätze in der Pipeline, so das Unternehmen.

 

Der Wirkstoff galt als Hoffnungsträger für den Hersteller – und auch für die Alzheimer-Forschung insgesamt. Seit Jahren investieren Pharmafirmen und öffentliche Geldgeber Milliarden in die Entwicklung von Alzheimer-Medikamenten. Die Hauptschwierigkeit liegt dabei darin, dass die Erkrankung sich vermutlich schon zwanzig und mehr Jahre vor Auftreten der ersten Symptome entwickelt. Außerdem ist immer noch nicht endgültig bewiesen, welche Mechanismen hinter dem kognitiven Abbau stecken. Auch hier sollte Solanezumab etwas Licht ins Dunkel bringen.

 

Der Antikörper bindet lösliche Amyloid-Proteine im Blut sowie in Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit. Das reicht aber offenbar nicht aus, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, da das Gehirn nicht in ausreichendem Maß erreicht wird. Die falsch geschnittenen Proteine reichern sich dort an den Nervenzellen an. Die gebildeten Plaques sollen toxisch wirken, so die Amyloid-Hypothese. Die Hoffnung einiger Forscher: Kann die Plaque- Bildung gestoppt werden, bevor es zum Verlust von Neuronen kommt, bleibt die kognitive Leistung unbeeinträchtigt. Möglicherweise wirkt Solanezumab daher nur in präsymptomatischen Alzheimer-Stadien und könnte zum Beispiel bei Menschen mit hoher genetischer Belastung eingesetzt werden. Andere Wissenschaftler halten die Amyloid-Hypothese für überholt und vermuten, dass andere Mechanismen pharmakologisch angegangen werden müssen. /

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