Pharmazeutische Zeitung online
Downsyndrom

Noradrenalin könnte kognitive Fähigkeiten verbessern

24.11.2009  18:31 Uhr

Von Christina Hohmann / Die geistige Entwicklung von Kindern mit Downsyndrom (Trisomie 21) lässt sich eventuell durch die Gabe von Noradrenalin fördern. Dies schließen US-amerikanische Forscher aus Untersuchungen mit Mäusen. Der Botenstoff stellte die Neurotransmission in einer geschädigten Hirnregion wieder her.

Kinder mit Downsyndrom werden normal entwickelt geboren. Erst beim Heranwachsen bleiben sie nach und nach hinter dem Entwicklungsstand Gleichaltriger zurück. Die neuronale Grundlage für diese Verzögerung haben nun Forscher um Ahmad Salehi von der Stanford University School of Medicine in Untersuchungen an genetisch modifizierten Mäusen aufgeklärt. Die Mäuse des Stamms Ts65Dn weisen eine dritte Kopie eines Fragments von Chromosom 16 auf und zeigen ähnliche Symptome wie Down-Patienten. Dazu gehört auch eine gestörte Speicherung von räumlichen und kontextabhängigen Informationen. Die Ursache hierfür ist, dass die Neuronen im sogenannten Locus caeruleus der Tiere nach und nach zugrunde gehen, berichten die Forscher im Fachjournal »Science Translational Medicine« (Doi: 10.1126/scitranslmed.3000258). Diese Region des Rautenhirns zieht in den Hippocampus und ist durch einen hohen Gehalt an Noradrenalin gekennzeichnet.

 

Wie bei Menschen mit Downsyndrom degeneriert bei den Modellmäusen der Locus caeruleus. Damit lassen bei den Tieren auch die kognitiven Fähigkeiten in einfachen Tests wie dem Nestbau-Test nach, berichten die Forscher. Trotz der bereits aufgetretenen Degeneration konnte die Steigerung des wichtigsten Botenstoffs im Locus caeruleus – Noradrenalin – die kognitiven Fähigkeiten der Tiere verbessern. Die Forscher gaben den Mäusen entweder ein Prodrug von Noradrenalin, nämlich L-DOPS, oder den beta-1-Adrenorezeptoragonisten Xamoterol. Beide Substanzen verbesserten die geistigen Fähigkeiten der Mäuse. Untersuchungen der Neurone zeigten, dass diese gut auf den Neurotransmitter ansprachen.

 

»Wenn man früh genug interveniert, kann man Kindern mit Downsyndrom helfen, Informationen besser zu sammeln und zu verarbeiten«, schreibt Salehi in einer Mitteilung seiner Universität. Einige Medikamente, die die Noradrenalinkonzentration im Gehirn beeinflussen, seien schon für andere neurologische Erkrankungen auf dem Markt. Salehi hofft, dass die neuen Erkenntnisse dazu führen, dass dieser Therapieansatz beim Downsyndrom erforscht wird. Ob die in den Untersuchungen erzielten Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind und ob die getesteten Substanzen sicher sind, müsste in klinischen Studien noch untersucht werden. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Down-Syndrom

Mehr von Avoxa