Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Omalizumab bei allergischem Asthma

Datum 29.11.2005  11:09 Uhr

Neu auf dem Markt

<typohead type="3">Omalizumab bei allergischem Asthma

von Kerstin A. Gräfe, Köln

 

Seit Anfang November steht mit Omalizumab (Xolair®, Novartis Pharma) eine neuartige Therapieoption für Patienten mit schwerem allergischen persistierenden Asthma zur Verfügung.

 

Der Anti-IgE-Antikörper wird als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren angewendet, die einen positiven Hauttest oder eine In-vitro-Reaktion auf ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Corticosteroiden und einem lang wirksamen Beta-2-Agonisten schwere Anfälle haben.

 

Der Arzneistoff wirkt, indem er selektiv an das Schlüsselmolekül der allergischen Reaktion, Immunglobulin E (IgE), bindet. Dadurch unterbricht er die Kettenreaktion bereits kurz nach dem Start, sodass die Allergie- und Asthmasymptome ausbleiben oder deutlich gemindert werden. Zudem reduziert Omalizumab die Aktivität und Anzahl der IgE-Rezeptoren auf der Oberfläche der Basophilen, sodass weniger freies IgE binden kann. Infolge werden weniger Entzündungsmediatoren wie Histamin und Leukotrienen freigesetzt.

 

Omalizumab wird alle zwei bis drei Wochen subkutan injiziert, wobei sich die Dosis am Körpergewicht und IgE-Serumspiegel des Patienten orientiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt 62 Prozent, maximale Serumkonzentrationen werden nach sieben bis acht Tagen erreicht. Da die Mastzellen bereits vor der Antikörpergabe mit IgE besetzt sind, setzt die klinische Wirkung nicht sofort ein. In der Regel lässt sich nach 16 Wochen eine Wirkung beobachten.

 

Die Zulassung beruht auf sechs Studien, in denen Omalizumab die Asthmaanfälle und den Bedarf an inhalativen Glucocorticoiden deutlich reduzierte. An der randomisierten placebokontrollierten INNOVATE-Studie (Investigation of Omalizumab in severe Asthma Treatment) nahmen 419 Patienten mit schwerem allergischen Asthma bronchiale teil, die trotz maximaler Behandlung eine eingeschränkte Lungenfunktion und häufige Exazerbationen aufwiesen. Verglichen mit Standardtherapie plus Placebo lag bei der Behandlung mit zusätzlich Omalizumab die Rate klinisch relevanter Anfälle, die eine Notaufnahme nötig machten, um signifikante 26 Prozent niedriger. Schwere Exazerbationen traten in der Omalizumab-Gruppe sogar nur halb so häufig auf. Zudem besserte sich die Lebensqualität der Betroffenen signifikant.

 

Eine Metaanalyse aus sieben Studien untermauert diese Resultate. Insgesamt ließ sich durch den Antikörper die Asthmaanfallsrate um 38 Prozent, die Anzahl der notfallmäßigen Behandlungen um 47 Prozent und die Rate an Krankenhauseinweisungen um 51 Prozent verringern. Der Erfolg war unabhängig von Alter oder Geschlecht, jedoch um so ausgeprägter, je schwerer das Asthma des Patienten war.

 

Die Therapie wurde in den klinischen Studien generell gut vertragen, unerwünschte Wirkungen traten in den mit Omalizumab behandelten und den Kontrollgruppen gleich häufig auf. Häufigste Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schwellungen, Rötungen und Juckreiz.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa