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Hightech-Kamm

Kaltes Plasma gegen Kopfläuse

18.11.2015  09:36 Uhr

Von Rolf Thesen / Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft haben einen neuartigen Kamm entwickelt, der mithilfe von kaltem Atmosphärendruckplasma Kopfläuse beim Kämmen zuverlässig abtötet.

 

Das meldet das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) in Göttingen. Die für Menschen harmlose Behandlung kommt ohne chemische Wirkstoffe aus. Der Läuse-Kamm soll zunächst als kosmetisches Produkt in Kleinserie auf den Markt kommen.

 

Üblicherweise werden Kopfläuse mit chemischen Mitteln behandelt. Bekannte Wirkstoffe sind Allethrin, Permethrin oder Pyrethroide, die als Nervengifte fungieren und für Säuglinge und Kleinkinder nicht ungefährlich sind. Eingesetzt wird auch Dimeticon, eine ölige Lösung auf Silikonbasis, oder Kokosöl. Da diese Mittel zwar die Läuse, nicht aber die Eier (Nissen) abtöten, müssen die Haare zusätzlich mit einem Nissenkamm ausgekämmt werden. Zudem muss die Anwendung nach einer Woche wiederholt werden, um Läuse und Nissen zuverlässig abzutöten – eine langwierige und vor allem für Kinder unangenehme Prozedur.

 

Die Wissenschaftler um Professor Dr. Wolfgang Viöl vom Fraunhofer-IST entwickelten daher eine alternative Behandlungsmethode. Sie konstruierten einen batteriebetriebenen Kamm, in dessen Gehäuse sich ein Hochspannungserzeuger befindet. Durch das Anlegen eines Impulses wird die Luft zwischen zwei Elektroden – also zwei Zinken – ionisiert. Dadurch entsteht ein Plasma. Da die Hochspannung nur sehr kurzfristig angelegt wird, bleibt das Plasma auf Raumtemperatur. Es tötet sowohl die Läuse als auch die Nissen ab, ohne jedoch die Kopfhaut oder das Haar zu beschädigen. »Bereits nach einmaligem Durchkämmen ist die Hälfte der Läuse tot. Innerhalb eines Tages ist man die Quälgeister los«, sagt Viöl.

 

Getestet wurde der Kamm in Kinderarztpraxen. Denkbar ist laut Viöl auch der Einsatz in Entwicklungsländern, wo Kopfläuse gefährliche Bakterien wie Erreger des Fleckfiebers oder des Fünf-Tage-Fiebers übertragen können. Zudem könne der Kamm nicht nur Menschen von den Läusen befreien: »Passt man die Form und den Abstand der Zinken entsprechend an, lassen sich auch Haustiere behandeln«, erläutert Viöl. Die Forscher präsentieren den Kamm auf der Messe MEDICA, die derzeit in Düsseldorf stattfindet. /

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