Pharmazeutische Zeitung online
Duale Plättchenhemmung

Ideale Dauer unklar

19.11.2014  09:48 Uhr

Von Annette Mende / Wie lange sollen Pa­tienten nach der Implantation eines Stents zwei verschiedene Thrombozyten-Aggregationshemmer einnehmen, um Thrombosen zu verhindern?

 

Diese Frage lässt sich auch anhand neuer Daten nicht pauschal beantworten. In einer jetzt im »New England Journal of Medicine« veröffentlichten Studie erlitten Patienten, die nach Implantation eines Arzneistoff-freisetzenden Stents 30 Monate lang Acetylsalicylsäure (ASS) plus Clopidogrel oder Prasugrel erhalten hatten, zwar weniger häufig Herzinfarkte als Patienten, die nach einem Jahr auf eine ASS-Monotherapie umgestellt worden waren. Sie hatten aber aufgrund anderer Ursachen ein höheres Sterberisiko als die kürzer behandelten Patienten (DOI: 10.1056/NEJMoa1409312).

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA teilte mit, dass sie auf Basis der Studienergebnisse Empfehlungen zur Dauer der dualen Thrombozyten-Aggregationshemmung geben will. Vorerst sei man jedoch noch mit der Auswertung beschäftigt. Bei der DAPT-Studie (Dual Antiplatelet Therapy Study) handelt es sich um eine öffentlich-private Zusammenarbeit zwischen der Harvard-Universität und diversen Pharmaherstellern mit insgesamt knapp 10 000 Teilnehmern. Nachdem ihnen ein Stent implantiert worden war, erhielten die Patienten ein Jahr lang ASS plus Clopidogrel oder Prasugrel, wobei der Studienarzt die Entscheidung für eines der beiden Thienopyridine fällte. In zwei von drei Fällen fiel dabei die Wahl dabei auf Clopidogrel. Nach zwölf Monaten erhielten die Patienten randomisiert für weitere 18 Monate entweder eine Fortsetzung der begonnenen Therapie oder ASS plus Placebo.

 

Patienten, die nur ein Jahr lang die doppelte Plättchenhemmung erhielten, erlitten häufiger Komplikationen wie eine Thrombenbildung am Stent (1,4 versus 0,4 Prozent) und schwere kardio- oder zerebrovaskuläre Ereignisse (5,9 versus 4,3 Prozent). Allerdings war in der Gruppe, die länger die Zweifach-Kombi erhielt, das Sterberisiko höher (2,0 versus 1,5 Prozent), was vor allem auf eine höhere Sterblichkeit an Krebs und Traumata zurückzuführen war. Das erhöhte Sterberisiko wurde nur bei mit Clopidogrel behandelten Patienten gesehen, nicht bei denen, die Prasugrel erhielten. Die FDA weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass bislang keine andere Untersuchung ein erhöhtes Sterberisiko unter Clopido­grel-Behandlung gezeigt hat. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa