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AOK-Rabattverträge

Hexal steigt ein

22.11.2011  17:41 Uhr

Von Daniel Rücker / Die AOK hat die Zuschläge für ihre siebte Runde der Rabattverträge erteilt. Erstmals dabei ist Hexal. Der Holzkirchender Generikahersteller hatte diese Form der Ausschreibungen bislang konsequent boykottiert

Der zur Novartisgruppe gehörende Generikahersteller Hexal hat seine Firmenstrategie geändert. Erstmals hat sich das Unternehmen an einer Wirkstoffausschreibung beteiligt. Bei der siebten AOK-Rabattrunde wird Hexal AOK-Patienten bundesweit mit elf Wirkstoffen versorgen. Auch die meisten anderen großen Generikahersteller sind an der Runde beteiligt.

Damit liegt die AOK mit ihrer siebten Rabattrunde zeitlich im Soll. Wie geplant erteilte die Kasse am Dienstag dieser Woche die Zuschläge für die fast alle ausgeschriebenen Arzneimittelrabatt­verträge. »Wir haben für 90 von 93 Wirkstoffen Vertragspartner und gehen ohne größere vergaberechtliche Auseinandersetzungen durchs Ziel«, sagte der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg und bundesweiter Verhandlungs­führer für die AOK-Rabattverträge, Dr. Christopher Hermann. Die neuen Verträge gelten von April 2012 bis März 2014.

 

Sollte es keine weiteren juristischen Streitigkeiten mit unterlegenen Bietern geben, dann könnte diese Rabattrunde ohne die bislang üblichen Startschwierigkeiten anlaufen. Die Rabattpartner haben ausreichend Zeit, sich mit den Vertragsarzneimitteln zu bevorraten. Drei bis vier Monate reichen aus. In der Vergangenheit hatten immer wieder Herstellerfirmen gegen die Vereinbarungen geklagt. Dadurch verkürzte sich die Vorlaufzeit der Rabattpartner. Es kam zu erheblichen Lieferproblemen in den ersten Monaten der Vertragslaufzeit.

 

Für Hermann bleiben die Rabattverträge das wichtigste Kostensparinstrument in der Arzneimittelversorgung: »Durch unsere Rabattverträge konnten die AOK-Versicherten bereits 2010 direkt um über 600 Millionen Euro entlastet werden. 2011 und erst recht 2012 wird dieser Betrag deutlich überschritten. »Damit setzen wir konsequent unsere Strategie fort und werden unseren Versicherten auf dieser Basis auch weiterhin einen Zusatzbeitrag ersparen.«

 

Ersatz für vierte Runde

 

Die neuen Rabattverträge ersetzen nach Angaben der AOK zum Großteil die Ende März 2012 auslaufenden Verträge der vierten Runde. »Wir nehmen aber zusätzlich wirtschaftlich besonders interessante Wirkstoffe unter Vertrag, die in der Zwischenzeit patentfrei geworden sind«, sagte Hermann. Die gut 90 Wirkstoffe der siebten Runde haben im AOK-System einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro Zu den umsatzstärksten Medikamenten dieser Runde zählen Pantoprazol und Alendronsäure. /

Kommentar

Prinzip Hoffnung

The same procedure as every year. Zum siebten Mal hat Dr. Christopher Hermann Pharmaunternehmen gefunden, die ihm einen satten Rabatt auf ihre Arzneimittel einräumen. Ab April 2012 wird es für 90 Wirkstoffe neue Lieferanten geben. Apothekern kann diese Nachricht kaum gefallen.Neue AOK-Rabattverträge bedeuten verunsicherte Patienten und Engpässe bei der Lieferung. Ausnahmen bestätigen die Regel. Hermann und AOK messen den Nutzen ihrer Vereinbarungen allein an den Einsparungen und die haben in den vergangenen Jahren gestimmt – wahrscheinlich, denn genau weiß niemand, wie viel die AOK spart. Das ist ein gut gehütetes Geheimnis.

 

Die Apotheker können nur hoffen, dass die Logistik diesmal besser funktioniert. Mehr Zuversicht gäbe es, wenn die AOK endlich mehr als einen Lieferanten pro Los akzeptiert hätte. Andere Kassen tun dies, der AOK ist die Marge wichtiger. Immerhin erscheint der Vorlauf komfortabler als sonst. Vo­rausgesetzt es gibt keine weiteren Klagen. The same procedure as every year? Bitte nicht!

 

Daniel Rücker

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