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Schmerzkiller im Speichel entdeckt

21.11.2006  15:06 Uhr

<typohead type="3">Schmerzkiller im Speichel entdeckt

Von Sven Siebenand

 

In der menschlichen Speichelflüssigkeit haben Forscher des Pasteur-Instituts in Paris eine schmerzstillende Substanz entdeckt, die im Tierversuch bis zu sechsmal stärker wirksam war als Morphin.

 

Der Stoff mit dem Namen Opiorphin scheint ein physiologischer Hemmstoff der beiden Metalloproteasen humane Aminopeptidase N (hAP-N) und humane Neutrale Endopeptidase (hNEP) zu sein, wie das Team um Dr. Catherine Rougeot in einer Online-Vorabveröffentlichung des Fachmagazins »Proceedings of the National Academy of Sciences« (doi: 10.1073/pnas.0605865103) mitteilt. Die Inhibition dieser beiden Enzyme blockiere den Abbau von Enkephalinen, die damit länger an Opiat-Rezeptoren wirken und so die Schmerzweiterleitung ins Gehirn unterdrücken.

 

Nachdem die Wissenschaftler Ratten eine schmerzauslösende Chemikalie injiziert hatten, erzielte 1 Gramm Opiorphin pro Kilogramm Körpergewicht die gleiche analgetische Wirkung wie die dreifache Menge an Morphin. In einem weiteren Versuch benötigten Ratten im Vergleich zu Opiorphin gar die sechsfache Menge an Morphin, um auf einem Nagelbett schmerzfrei laufen zu können. Rougeot hofft, dass die Substanz zu einer neuen Generation von Schmerzmitteln führt, die nicht die typischen Nebenwirkungen der Opiate wie Abhängigkeit und Toleranzentwicklung zeigen.

 

Weniger optimistisch äußerte sich dagegen Dr. Sandy McKnight, ehemals stellvertretender Direktor des Parke-Davis Neuroscience Research Centre in Cambridge: Dieses Arbeitsfeld sei schon gründlich untersucht und bisher habe es keine Substanz, die den Abbau der Enkephaline hemmt, in die klinische Phase geschafft, so der Wissenschaftler. Die Wirkung von Opiorphin hält er für zu unspezifisch. Unvorgesehene Nebenwirkungen wären die Folge. Rougeot hatte bereits eingeräumt, dass Opiorphin eine antidepressive Wirkung besitzen könnte. Die Risiken müssen vorher gründlich untersucht werden, so die Biochemikerin. Sie hofft, in der Substanz einen natürlichen Schmerzkiller gefunden zu haben, der zudem auch noch leicht synthetisierbar ist und somit nicht aus der Speichelflüssigkeit isoliert werden muss. Ferner könne man auch nach Substanzen suchen, die die körpereigene Opiorphin-Produktion ankurbeln.

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