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Kasse besorgt Versicherten die Arznei

22.11.2005  19:03 Uhr

Fortisnova

<typohead type="3">Kasse besorgt Versicherten die Arznei

von Daniel Rücker, Eschborn

 

Wenn es stimmt, das Schweigende in der Regel etwas zu verbergen haben, dann sollte man der Krankenkasse Fortisnova mit Misstrauen begegnen. Die kleine Betriebskrankenkasse organisiert für ihre Kunden die Arzneimittelversorgung, will aber keinesfalls Auskunft darüber geben.

 

Apothelker sind es gewohnt, dass gerade kleinere Betriebskrankenkassen dazu neigen, sich mit Hilfe selbst ausgedachter Konzepte bei der Versorgung ihrer Patienten ein innovatives Mäntelchen überzustreifen. Auch die Ludwigshafener BKK Fortisnova macht da keine Ausnahme. Die rund 150.000 Versicherten können ihre Rezepte direkt an die Kasse schicken, die besorgt dann die Medikamente bei einer ihrer Partnerapotheken.

 

Zuvor müssen die Versicherten eine »Einverständniserklärung zur Organisation des Arzneimitteleinkaufs durch die Krankenkasse« unterschreiben. Dort bestätigen sie, dass sie von der Kasse »ausführlich über die freie Auswahl unter den verschiedenen lieferberechtigten Apotheken sowie die gesetzlichen Regelungen über gegebenenfalls zu leistende Zahlungen aufgeklärt« wurden. Gleichzeitig wird die Kasse authorisiert, die Arzneimittelversorgung für den Patienten zu organisieren. In der Mitgliederzeitschrift der Kasse wird den Patienten als Anreiz eine reduzierte Zuzahlung angeboten, die »Internet-, Versand- und Partnerapotheken als geprüfte Vertragspartner« offerieren.

 

Es versteht sich von selbst, dass Apotheken dieses Procedere nicht schätzen. Auf der anderen Seite muss es aber nicht zwangsläufig illegal sein. Wenn nur ausländische Apotheken Rabatte auf die Zuzahlung gewähren und auf die Versicherten kein Druck ausgeübt wird, die Arzneiversorgung in die Hände von Fortisnova zu legen, dann kann das Konzept durchaus juristisch einwandfrei sein. Es stellt sich allerdings die Frage, wie die Krankenkasse daran sparen will. Die deutschen Partnerapotheken dürfen nicht vom gesetzlich vorgeschriebenen Arzneimittelpreis abweichen. Wenn die ausländischen Versender den Patienten bereits einen Rabatt gewähren, muss die Ersparnis für die Kasse überschaubar bleiben. Zudem verursacht der Service ohne Frage höhere Personalkosten. Aber das ist das Problem der Kasse.

 

Auskunft verweigert

 

Mehr als ungewöhnlich ist allerdings, dass sich Fortisnova weigert, der PZ Fragen nach dem Programm zu beantworten. Sie rückt nicht einmal die auf den Presseseiten im Internet angebotene Liste der Partnerapotheken raus. Antworten auf die Fragen nach den Vorteil des Konzeptes für Patienten und Kasse sowie nach dessen Akzeptanz blieb Fortisnova schuldig. Zurzeit sei eine Beantwortung nicht möglich.

 

Warum die Kasse mauert, ist unklar. Womöglich bewegt sich die Kasse mit ihrem Programm juristisch auf dünnem Eis. Vielleicht wird auf die Patienten doch leichter Druck ausgeübt, sich dem Programm anzuschließen. Vielleicht sehen die Verträge mit deutschen Partnerapotheken Vergünstigungen für die Kasse vor, die sich außerhalb der Arzneimittelpreisverordnung bewegen oder vielleicht machen einfach zu wenige Versicherte mit. In jedem Fall erhöht es nicht die Seriosität der Kasse, ein Kundenbindungsprogramm zur Geheimsache zu erklären.

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