Pharmazeutische Zeitung online

Zielgerichtete Therapie bei kleinzelligem Lungenkrebs

15.11.2017  10:35 Uhr

Von Sven Siebenand / Während es mittlerweile einige zielgerichtete Therapien beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) gibt, sind die Fortschritte beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (SCLC) in den vergangenen Jahrzehnten eher begrenzt. Nun meldet das Pharmaunternehmen AbbVie erste positive Ergebnisse eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats, das eines Tages bei SCLC zum Einsatz kommen könnte.

 

Der Wirkstoff Rovalpituzumab Tesirin (Rova-T) nutzt einen tumorspezifischen Mechanismus, um SCLC-Zellen gezielt anzugreifen: das Protein »ligand delta-like 3« (DLL3). Bei den meisten SCLC-­Patienten wird DLL3 vermehrt auf der Zelloberfläche exprimiert. Das Protein scheint an der Tumorentwicklung ­beteiligt zu sein, indem es den sogenannten NOTCH-Rezeptorsignalweg inhibiert.

Um SCLC-Zellen und deren Vorläuferstufen zu zerstören, bindet der in Rova-T enthaltene Antikörper- Rovalpituzumab an DLL3 auf den Krebszellen. Nachdem das Konjugat in die Zelle aufgenommen wurde, wird dort das hochwirksame Zellgift Tesirin abgespalten und freigesetzt. Es verursacht dann starke DNA-Schäden und führt zum Zelltod. Eine alleinige Gabe von Tesirin wäre für den Körper zu toxisch. Gebunden an den Antikörper, der gezielt die Tumorzellen ansteuert, ist die Verträglichkeit von Rova-T aber besser, denn gesunde Zellen exprimieren DLL3 nicht und somit sind Schäden an normalem Gewebe während der Behandlung begrenzt.

 

Rova-T wird momentan in mehreren Phase-II- und -III-Studien beim SCLC untersucht. In einer Phase-I-Dosis-­Eskalationsstudie bei 74 Patienten mit rezidivierendem SCLC erwies sich Rova-T als gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen vom Grad 3 bis 4 waren Thrombozytopenien, Ergussbildungen und kutane Toxizitäten. Von den ­bezüglich der Wirksamkeit ausgewerteten Patienten sprachen 18 Prozent auf die Therapie an, bei Patienten mit nachgewiesener hoher DLL3-Expression betrug die Gesamtansprechrate 38 Prozent. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Lungenkrebs

Mehr von Avoxa