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13.11.2012 16:03 Uhr |
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Strom aus dem Innenohr
PZ / Den batterieähnlichen elektrochemischen Gradienten, der natürlicherweise im Innenohr existiert, haben US-amerikanische Forscher genutzt, um Strom zu erzeugen. Dies berichten Forscher um Konstantina Stankovic vom Massachusetts Institute of Technology, Boston, im Fachjournal »Nature Biotechnology« (doi: 10.1038/nbt.2394). Die Forscher hoffen, diesen Innenohrgenerator eines Tages benutzen zu können, um Arzneimittelpumpen, Hörhilfen oder ähnliche Implantate in Ohrnähe zu betreiben. In der Cochlea des Innenohrs besteht zwischen Perilymphe und Endolymphe ein elektrochemischer Gradient, das sogenannte endochochleäre Potenzial, das etwa 70 bis 100 mV beträgt. Es wird aktiv durch Zellen der trennenden Membran durch Pumpen von Kaliumionen in Richtung der Endolymphe aufrechterhalten. Durch Anbringen von Elektroden in die Cochlea und einem angeschlossenen Mikrochip bei einem Meerschweinchen konnte das Team um Stankovic 1 nW Strom von diesem Potenzial abzweigen. Sie trieben damit über fünf Stunden einen kabellosen Transmitter an, der die Werte des endocochleären Potenzials maß und sendete.
Entzündung fördert Neurogenese
PZ / Dresdner Forscher haben im Zebrafisch einen neuen Regenerationsmechanismus für Gehirngewebe entdeckt. Sie wiesen nach, dass bei dem Tier zur Neubildung von Nervenzellen nach schweren Gehirnverletzungen eine Entzündungsreaktion nötig ist. Hierfür setzte das Team um Michael Brand von der Technischen Universität Dresden dem Wasser, in denen Fische mit Gehirnverletzungen schwammen, den Wirkstoff Dexamethason zu, der entzündungshemmend wirkt. Fiel die Inflammation aus, bildeten die neuronalen Stammzellen, die sogenannten radialen Gliazellen, auch keine neuen Neurone. In weiteren Untersuchungen entdeckten die Forscher das Signalmolekül, das die Stammzellen aktiviert: den Lipidrezeptor CysLT1-LTC4. Die Injektion dieses Lipids löste eine Neubildung von Nervenzellen aus, berichten die Forscher im Fachjournal »Science« (doi: 10.1126.science.1228773). Dies Wissen könne künftig dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze bei Krankheiten und Verletzungen des menschlichen Gehirns zu entwickeln. Das Team betont jedoch, dass sich Gehirne von Säugetieren nach einer Verletzung nicht regenerieren können. Eine Narbenbildung verhindere dies. /