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Tuberkulose

Resistente Stämme breiten sich aus

Datum 16.11.2010  16:27 Uhr

dpa / Bei Tuberkulose-Infektionen beobachten Mediziner eine dramatische Zunahme widerstandsfähiger Keime. In manchen Regionen der früheren Sowjetunion gehe bereits mehr als jeder vierte neue Tuberkulosefall auf das Konto resistenter Bakterien.

Die neuen Daten gehen aus dem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor, der auf der Weltkonferenz zur Lungengesundheit in Berlin veröffentlicht wurde. Das Problem sei nicht auf eine Region beschränkt, warnte Robert Loddenkemper vom Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Insgesamt gab es im Jahr 2009 dem Bericht zufolge rund 1,7 Millionen tödliche Tuberkulosefälle.

Dennoch zeige der Kampf gegen die Infektionskrankheit langsam, aber stetig auch Erfolg, betont die WHO in ihrem Welt-Tuberkulose-Bericht. So sank die Verbreitung der akuten Tuberkulose (TB) in den vergangenen beiden Jahrzehnten um 20 Prozent: Erkrankten 1990 im weltwei­ten Mittel noch etwa 250 von 100 000 Menschen, waren es 2009 rund 200. Die Häufigkeit von Tuberkulose-Todes­fällen sank im selben Zeitraum sogar um 35 Prozent: 1990 starben 30 von 100 000 Menschen an der Infektions­krankheit, 2009 etwa 20. Die WHO und ihre Partner haben sich zum Ziel gesetzt, die Erkrankungshäufigkeit sowie die Todesrate der Tuberkulose von 1990 bis 2015 zu halbieren. Zumindest bei der Todesrate sei dieses Ziel in Reichweite, heißt es in dem Report.

 

Bedenklich sei die hohe Zahl der multiresistenten Tb-Fälle (Multidrug-resistant tuberculosis; MDR), bei denen gängi­ge Medikamente nicht mehr anschlagen. Die Behandlung der MDR-Tb ist deutlich aufwendiger und teurer als die der normalen Tuberkulose. »Wir gehen davon aus, dass im Verlauf der kommenden Jahrzehnte die alten Medikamente zu einem immer höheren Grade nicht mehr wirksam sein werden«, warnte der Tropenmediziner Kai Braker von der Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen«. Schätzungen der WHO zufolge wurden 2009 nur 12 Prozent der resistenten Tb-Fälle erkannt. Schuld daran sei vor allem der Mangel an Laboren in den betroffenen Ländern. »Wenn wir jetzt nicht investieren, werden wir bald einer MDR-Tb-Epidemie gegenüberstehen, die jeden betreffen wird«, sagte Nils Billo von der Internationalen Union gegen Tuberkulose und Lungenkrankheiten. Dies schließe auch Industrieländer wie Frankreich oder Deutschland mit ein. Tuberkulose tritt heute vor allem in Ländern mit einer schlechten medizinischen Versorgung, Kriegs- und Krisenregionen auf. Am stärksten betroffen sind Staaten südlich der Sahara und in Südostasien. /

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