Meldungen |
16.11.2010 16:27 Uhr |
Probiotika verkürzen Durchfall
PZ / Die Gabe probiotischer Bakterien kann die Krankheitsdauer bei akutem Durchfall um durchschnittlich einen Tag reduzieren. Dies ergab eine Auswertung von 63 Studien mit insgesamt 8014 Patienten, davon 56 Studien mit kleinen Kindern (doi: 10.1002/14651858.CD0030 48.pub3). Das Risiko, dass eine Diarrhö länger als vier Tage anhält, reduzierte sich bei Probiotika-Gabe um 59 Prozent. Bedeutend ist der Benefit vor allem für Kinder in Entwicklungsländern, in denen jährlich zwei Millionen Menschen an Dehydrierung als Folge starker Durchfälle sterben, heißt es in einer Pressemitteilung der Cochrane Collaboration, die sich für die systematische Auswertung von Studien einsetzt. Wichtigste Maßnahme bei Durchfall ist die Rehydratation. Doch sie hat keinen Einfluss auf die Krankheitsdauer, was jedoch wesentlich ist, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Probiotika helfen dagegen dem Körper, Krankheitserreger zu eliminieren, indem sie beispielsweise um Nahrung im menschlichen Darm konkurrieren. Probiotika sind daher eine sinnvolle Unterstützung der Rehydratation. Nebenwirkungen traten unter Probiotika nicht auf. Bereits ein früheres Cochrane-Review hatte den Benefit von Probiotika belegt, doch nicht mit solch einer großen Patientenzahl wie im neuen Review. Der positive Effekt sei unabhängig vom Studiendesign gewesen. Allerdings ist noch offen, welche spezifischen Bakterienstämme am besten gegen Durchfall wirken.
Frühgeborenenrate steigt
dpa / In Deutschland kommen immer mehr »Frühchen« zur Welt. Dies hänge auch mit dem steigenden Alter der Schwangeren zusammen, sagte der Mediziner Professor Dr. Andreas Schulze in München vor dem zweiten Internationalen Tag des Frühgeborenen am 17. November. Aber auch Mehrlingsschwangerschaften nach künstlichen Befruchtungen spielten eine Rolle. Bundesweit werden laut Schulze jährlich 60 000 bis 63 000 »Frühchen« geboren. Das seien rund 9 Prozent aller Babys. Die »Frühchen«-Rate bei Neugeborenen habe sich in Deutschland von 7 Prozent 1997 auf rund 9 Prozent im vergangenen Jahr erhöht. Weltweit werden rund 13 Millionen Kinder zu früh geboren. oft mit erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen. Jedes Jahr stirbt Schätzungen zufolge ein Million Neugeborene, weil zu früh auf die Welt kamen. /