Apotheker schicken Hilfsgüter nach Haiti |
16.11.2010 17:36 Uhr |
Von Daniela Biermann / Die Hilfsorganisation »Apotheker ohne Grenzen« schickt weitere Medikamente, Infusionslösungen und Wasserentkeimungstabletten nach Haiti. Dort ist die Zahl der Cholera-Toten über das Wochenende erneut dramatisch gestiegen.
Laut Gesundheitsministerium von Haiti starben bislang mehr als 900 Menschen, infiziert wurden seit Ausbruch der Epidemie am 19. Oktober etwa 15 000 Menschen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnten sich bis zu 200 000 anstecken. Hauptproblem ist laut »Apotheker ohne Grenzen« das Fehlen von sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen.
Seit dem Erdbeben im Januar leben viele Einwohner dicht gedrängt in Notunterkünften unter schlechten hygienischen Bedingungen. »Oft teilen sich bis zu 500 Menschen eine Latrine«, so Dr. Joost Butenop vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg, der als medizinischer Leiter das Gesundheitsprojekt von Caritas und »Apotheker ohne Grenzen« betreut.
Die Hilfsorganisation ist am Aufbau eines Gesundheitszentrums in Léogâne beteiligt, das rund 30 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Port-au-Prince liegt. »Wir werden uns auf die Ankunft der Epidemie in Léogâne optimal vorbereiten«, erklärt Ulrich Brunner, erster Vorsitzender von »Apotheker ohne Grenzen«. Dazu gehört die Hilfssendung aus Deutschland, aber auch das Bohren eines neuen Brunnens durch eine einheimische Firma. Zudem stünden bei Bedarf ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins für einen Auslandseinsatz bereit. /