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Apothekenkonzept

Salz als Würze fürs Geschäft

10.11.2009  16:09 Uhr

Von Martina Janning / In Berlin liegt seit Kurzem etwas Neues in der Luft. Verantwortlich dafür ist Sylke Möller. Die Apothekerin hat einen sogenannten Salzdom eröffnet. Dort können Besucher Salzluft inhalieren und entspannen. Ein exklusives Apothekenkonzept, das auch der angeschlos-senen Offizin neue Kunden bringen soll.

Berlin-Marzahn, vorigen Mittwoch, 18 Uhr: Der Laden ist voll. Oder besser gesagt: Die Grotte ist voll. Apothekerin Sylke Möller eröffnet ihren »Salzdom« und viele Marzahner wollen mal Salzluft schnuppern. Rasch sind die zehn Liegestühle besetzt. Dann schließt sich die Tür. Sanfte Musik ertönt und Strahler tauchen die Grotte mal in rotes, mal in gelbes oder auch blaues Licht. Wer Glück hat, liegt gegenüber vom Wandbrunnen und sieht das Wasser gleichmäßig herunterrinnen. Andere müssen sich mit dem Blick auf ihre Mitbesucher begnügen. Die sind, wie sie selbst, in Decken eingemummelt und hängen ihren Gedanken nach. Manchmal döst der eine oder die andere ein wenig weg, aber immer atmen alle ganz ruhig vor sich hin. Ein und Aus. Ein und Aus. Ein und Aus.

Um Durchatmen geht es nämlich im Salzdom. An einer Wand hängt ein Zerstäuber, der die Luft mit Salz anreichert. Hinzu kommen viele Kilogramm Himalaja-Salz, die im Raum verbaut sind. Beides zusammen erzeugt ein ähnliches Klima wie in einem Salzheilstollen. Das ist gesund und dient zur sogenannten Späleotherapie – einer anerkannten Behandlung bei Asthma bronchiale und Heuschnupfen, die aber zum Beispiel auch bei Bronchitis und entzündeten Nasennebenhöhlen zum Einsatz kommt und die Therapie von Neurodermitis und Psoriasis unterstützen kann. Möller hat die wohltuende Wirkung von salzhaltiger Luft am eigenen Leib erfahren. Die Apothekerin leidet an Asthma und stellte irgendwann fest, dass ihr Salzluft Erleichterung verschafft. Deshalb stieß die Idee mit der nachgebauten Salzgrotte gleich auf offene Ohren bei ihr. Schließlich hat die Natur Berlin-Marzahn nicht mit einem Heilstollen bedacht und um salzige Seeluft atmen zu können, müssen die Marzahner einige Hundert Kilometer fahren. Das ist im Alltag kaum machbar. Für einen Besuch im Salzdom finden die Menschen eher mal Zeit, glaubt Möller. Etwa, wenn sie gerade aus der Apotheke kommen.

 

Die Abacus-Apotheke von Sylke Möller liegt nämlich direkt neben dem Salzdom. Ursprünglich sollte ein Durchbruch die beiden Geschäftslokale verbinden. Das erwies sich aber als schwierig und teuer, da eine Brandschutzwand betroffen gewesen wäre. Die räumliche Trennung hat nun den Nachteil, dass zusätzliches Personal nötig ist, um den Salzdom zu betreiben. Ein Manko, dass Möller durch Synergieeffekte mit der Offizin wettzumachen hofft.

 

Denn mit dem Salzdom will Möller ihren Apothekenkunden etwas Besonderes bieten. Ihr Geschäft soll mehr sein als eine »Arzneimittelabgabestelle«, sagt sie. Es soll sich auch im Markt abheben. Salz als Herausstellungsmerkmal – das ist die Idee. Neben dem Inhalationsraum besitzt der Salzdom deshalb einen Shop für Salzprodukte zum Essen, Baden und Dekorieren. Zusätzlich wird die Apotheke möglicherweise einen Schwerpunkt auf Schüßlersalze legen. Das ist noch offen. Fest steht, dass der Salzdom mit »Salzkrümelzeiten« für Eltern mit Kindern neue Kunden anlocken will und sogar Kindertagesstätten gern gesehen sind und Termine vereinbaren können. Unterstützung bekommt der Salzdom schon jetzt von der Brandenburgischen BKK. Die Kasse erstattet ihren Versicherten 80 Prozent des Eintritts im Zuge ihres Präventionsprogramms. Das lohnt sich. Denn für eine Sitzung von 45 Minuten Dauer zahlen Erwachsene regulär 9,50 Euro und Kinder zwischen vier und zwölf Jahren 6 Euro. Kleinere Kinder dürfen umsonst schnuppern.

 

Bauzeit nur zehn Wochen

 

»Die Kur – ohne zu verreisen«, so nennt Rüdiger Rentsch das Konzept des Salzdoms. Rentsch, der ansonsten Apotheken einrichtet, vertreibt das Produkt Salzdom exklusiv an Apotheker. Marzahn ist der fünfte Standort eines Salzdoms, der sechste soll Zwickau werden. Die Eröffnung ist noch für November 2009 geplant. In Zwickau werde der Salzdom erstmals in die Offizin integriert, berichtet Rentsch. In Sachsen sei das erlaubt.

 

Die Baukosten für einen Salzdom beginnen bei etwa 30 000 Euro und richten sich nach Größe und Ausstattung. Rentsch rät auf jeden Fall zu einem gehobenen Niveau, damit der Salzdom das gute Image der dazugehörigen Apotheke nicht gefährdet. Die Bauzeit ist überschaubar – in Marzahn betrug sie knapp zehn Wochen.

 

Der Salzdom soll die Kompetenz von Apothekern in der Prävention unterstützen, sagt Rentsch. Mit Heilversprechen hält sich der Branchenkenner bewusst zurück und stellt die Aspekte Prävention und Entspannung in den Vordergrund. Seinen »Salzdom-Partnern« garantiert Rentsch einen Gebietsschutz und unterstützt sie mit Gemeinschaftswerbung. /

Die bisherigen Salzdom-Standorte finden interessierte Apotheker unter www.salzdom.de.

 

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