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Cannabis

Ökonom erwartet Legalisierung

08.11.2017  10:18 Uhr

Von Anna Pannen / Wird der Erwerb von Cannabis zu Genusszwecken bald legal? Der prominente Ökonom Professor Justus Haucap hält das für wahrscheinlich und würde es sogar begrüßen. Zwischen den politischen Parteien ist eine mögliche Freigabe dagegen nach wie vor Streitthema.

Der Ökonom und ehemalige Chef der Monopolkommission, Justus Haucap, hält es für möglich, dass in Deutschland bald alle Bürger legal Cannabis kaufen können. Das sagte er im Interview mit der Onlineausgabe der »Neuen Zürcher Zeitung«. Mit FDP und Grünen seien gleich zwei Parteien an den Sondierungsgesprächen für die neue Bundesregierung beteiligt, die Cannabis legalisieren wollen, erklärte er. Auch die Union sei bei dem Thema nicht mehr so streng wie vormals und habe es in ihrem Wahlprogramm gar nicht erst angesprochen. »Ich glaube, die Chancen stehen gut«, so der Wirtschaftswissenschaftler.

 

Finanzielles Interesse

 

Aus ökonomischer Sicht spreche alles für eine Legalisierung, stellte Haucap klar. Die Gefahr, dass Menschen im Anschluss an legal erworbenes Cannabis auch härtere Substanzen konsumieren, sieht er nicht. »Wenn es einen Markt gibt, der die Schwelle von der weichen zur harten Droge senkt, dann ist es der illegale«, so der Wissenschaftler. Schließlich hätten Dealer ein finanzielles Interesse daran, dass ihre Kunden auf kostspieligere Substanzen umsteigen. Legale Cannabishändler dagegen hätten ein solches Interesse nicht.

 

Haucap schlug vor, Unternehmen sollten Lizenzen zum Anbau von Cannabis erwerben können und so viel produzieren dürfen, wie sie wollen. Auf dem fertigen Produkt müssten die Inhaltsstoffe und der THC-Gehalt allerdings präzise angegeben werden. Spezialgeschäfte sollten den Stoff dann verkaufen, aber erst an Kunden ab 18 Jahren und begleitet von einer Aufklärungskampagne: »Denken Sie an die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen.« Nicht zuletzt müsse legales, nicht medizinisches Cannabis natürlich auch besteuert werden, erklärte der Wirtschaftsfachmann.

 

Wie eine mögliche Jamaika-Regierung das Thema Cannabis-Legalisierung verhandeln könnte, ist noch offen. Zwar haben FDP und Grüne seit Langem eine klare Position zugunsten einer Freigabe. CDU und CSU hingegen waren bislang immer strikt dagegen. Zuletzt zeigten einige Unionspolitiker jedoch Verhandlungsbereitschaft bei diesem Thema. Andere lehnen den legalen Rausch dagegen nach wie vor strikt ab. »Wer eine Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken fordert, ignoriert das Gesundheitsrisiko bei einem Konsum dieser Droge. Das ist verantwortungslos«, sagte etwa Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montag der Nachrichtenagentur dpa. /

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