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Computer-Medizin

Gesundheitscheck im Badezimmer

Datum 07.11.2006  17:09 Uhr

Computer-Medizin

<typohead type="3">Gesundheitscheck im Badezimmer

Von Ulrike Abel-Wanek

 

Moderne Arztpraxen und Krankenhäuser sind ohne Computer nicht mehr vorstellbar. Das Paderborner Heinz Nixdorf Museumsforum präsentiert jetzt eine große Sonderausstellung zum Einsatz der Comutertechnologie in der Medizin. Auf 1000 Quadratmetern sind über 100 Exponate zu sehen, davon 35 interaktiv.

 

Besucher der Ausstellung »Computer-Medizin« erleben die Fortschritte für Gesundheit und Lebensqualität hautnah. Sie können Blicke in den Körper werfen, ihre Augen und Ohren testen, einen Blindarm virtuell entfernen oder bei einer Kopfoperation aktiv werden. Sie sehen, wie das Gehirn einen Rechner steuert und welche Vorteile digital gesteuerte Prothesen bieten.

 

Computergestützte Verfahren, Systeme und Geräte werden heute in allen Bereichen des Gesundheitswesens zur Diagnose und Therapie routinemäßig eingesetzt. Aber auch für die Prävention, Rehabilitation und in der Behindertenhilfe wächst ihre Bedeutung. Computer machen viele Prozesse im Gesundheitswesen effektiver. Die Ausstellung zeigt ihren Nutzen und ihre Grenzen auf.

 

In der Renaissance wurden im anatomischen Theater erstmals Leichen öffentlich seziert und zur Schau gestellt. Heute können Besucher mithilfe computererzeugter Bilder faszinierende Einblicke in das Körperinnere werfen. Sie ermöglichen es gleich zu Beginn der Ausstellung, virtuell durch die menschliche Haut vorzudringen und Skelett, Blutkreislauf und Nervensystem zu erkunden. An einem interaktiven Bildschirm werden MRT-Bilder eines schlagenden Herzens betrachtet und »Schnitte« durch das Herz vorgenommen.

 

Schneller laufen als Joschka Fischer und auf einem Laufband die eigene Geschwindigkeit mit dem Marathon-Weltrekordler oder dem Ex-Außenminister messen: Der Bereich »Wellness und Alltag« zeigt den Computer als Medium, um Menschen aller Altersstufen zu einer gesunden Lebensführung zu motivieren. Kontrollierte Bewegung auf dem Fahrradergometer, digitale Messgeräte zum selbstständigen Gesundheitscheck, interaktive Bestimmng des biologischen Alters mittels »AgeScan«: Computer und digitale Messtechnik nehmen von der individuellen Lebensgestaltung bis zur Bekämpfung globaler Seuchen eine Schlüsselrolle ein, selbst vor privaten Badezimmern machen sie nicht Halt. Die »intelligente Toilette«, misst Gewicht, Körperfett und Blutdruck und analysiert auf Wunsch den Urin.

 

Ein Sonderbereich befasst sich mit der elektronischen Gesundheitskarte, die zurzeit in verschiedenen Regionen getestet wird und in Zukunft bei jedem Patienten in der Brieftasche stecken soll. Rund 200.000 niedergelassene Ärzte, 21.000 Apotheken, mehr als 2000 Krankenhäuser und fast 300 Krankenkassen sollen in Zukunft miteinander vernetzt werden. Ausstellungsbesucher erhalten ein realistisches Muster der Karte, mit der sie sich in einer Modell-Arztpraxis ein Rezept ausstellen lassen und es anschließend in der benachbarten Apotheke einlösen.

 

»Blicke in den Körper« geben die bildgebenden Verfahren wie CT, Ultraschall, MRT, PET und Röntgen. Mithilfe eines Ultraschallsimulators kann der Torso einer Schwangeren untersucht werden, der Einsatz von Endoskopen im Körperinneren lässt sich anhand von Videoaufnahmen nachvollziehen. An mehreren Stationen kann jeder seine Sehschärfe und das Hörvermögen messen oder Untersuchungen zur Glaukomfrüherkennung durchführen.

 

Im Mittelpunkt des Bereichs »Eingriffe in den Körper« steht ein Operationssaal der Zukunft. Zu sehen sind ein modernes Narkosebeatmungsgerät, eine Herz-Lungen-Maschine und ein Telemanipulator. In einer medialen Inszenierung wird die neue Schwerionentherapie veranschaulicht, die eine punktuelle Bestrahlung von Krebszellen ermöglicht. Präsentiert wird auch die neueste Generation von Kunstherzen und Herzunterstützungssystemen.

 

Um Implantate, Prothesen und computerunterstützte Verfahren geht es im Bereich »Hilfen für den Körper«. Bei Ober- und Unterarmprothesen wird der Greifimpuls über Elektroden an die Prothese weitergeleitet. Eine mikroprozessorgesteuerte Oberschenkelprothese ermöglicht ein völlig natürliches Gehen und Laufen. Eindrucksvoll ist ein Gehroboter: Personen mit geschädigtem Rückenmark können mithilfe dieses Laufbandroboters das Gehen üben und Nervenbahnen wieder aufbauen. Aus Japan stammt ein sogenanntes Außenskelett, ein Ganzkörperroboter, der Gelähmten als Gehhilfe dient. Ein spezieller Rollstuhl stoppt automatisch vor Hindernissen. Spektakulär ist ein Netzhaut-Implantat, das zukünftig nahezu Blinden das Sehen ermöglichen soll. Der Bekämpfung dauerhafter Schmerzen dienen Medikamentenpumpen und Elektrostimulatoren bestimmter Hirnregionen und des Rückenmarks.

 

Eine Technik der Zukunft ist das Telemonitoring. Computer-Medizin zeigt ein Herzhandy und einen Herzschrittmacher, die automatisch ein EKG erzeugen und es per Funk an ein medizinisches Zentrum weiterleiten. Ein LifeShirt misst verschiedene Vitalparameter, vom Puls bis zur Körpertemperatur. Zum Abschluss dieses Bereichs wird eine Inszenierung der Universität Washington zur Bekämpfung von Phobien präsentiert. Personen mit Angst vor Spinnen werden virtuell mit diesen Tieren konfrontiert und lernen so den Umgang mit ihrer Angst.

 

Grundlagen von Computer-Medizinsind Leihgaben aus dem In- und Ausland, die den aktuellen Stand der Technik repräsentieren und in erste führende Kliniken Einzug gehalten haben. Anlass für die Ausstellung ist das zehnjährige Jubiläum des HNF, laut Guinness-Buch der Rekorde das größte Computermuseum der Welt. Die Ausstellung ist bis 1. Mai 2007 zu sehen. Informationen: www.computer-medizin.de.

 

Ein umfangreich illustrierter deutsch/englischer Katalog, erschienen im im Schöningh-Verlag, führt auf 360 Seiten in die Ausstellungsthemen ein und stellt die Exponate vor. (Heinz Nixdorf Museumsforum, Fürstenallee 7, 33102 Paderborn, www.hnf.de).

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