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Lungenkrebs-Therapie

Vorab auf Mutationen testen

28.10.2015  09:34 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler / Um von einer zielgerichteten Therapie profitieren zu können, müssen Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Adenokarzinom der Lunge (NSCLC) vorab auf Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) getestet werden.

»Allerdings wird etwa ein Viertel der Lungenkrebs-Patienten in Deutschland gar nicht getestet«, konstatierte Professor Dr. Wolfram Brugger vom Schwarzwald-Baar-Klinikum, Villingen-Schwenningen, auf einem von Boehringer Ingelheim unterstützten Journalistengespräch in München. In der Folge werden diese Patienten einer Standard­therapie zugeführt und somit den potenziellen Mutationsträgern eine wirksamere Therapie vorenthalten.

Bei knapp 10 Prozent der NSCLC- Patienten in Europa tragen die Tumorzellen aktivierende EGFR-Mutationen, vor allem Del19- und L858R-Mutationen. Solche Veränderungen finde man vor allem bei Frauen, Nie-Rauchern und Asiaten, die an NSCLC erkranken, informierte Brugger. Diese Patienten könnten eine zielgerichtete Therapie mit einem peroral bioverfügbaren Tyrosinkinase-Hemmer (TKI) wie Gefitinib, Erlotinib oder Afatinib bekommen. In Phase-III-Studien hätten Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem NSLCL, deren Tumor häufige EGFR-Mutationen aufwies, unter Afa­tinib einmal täglich ein deutlich längeres progressionsfreies Überleben erreicht als Patienten, die eine Standard-Chemotherapie aus Cisplatin plus Pemetrexed oder Gemcitabin erhalten hatten, berichtete der Onkologe. »Patienten mit der Del19-Mutation haben den größten Nutzen von Afatinib.« Dies gelte auch für das Gesamtüberleben. Für Patienten, in deren Tumorzellen andere oder seltene Mutationen nachgewiesen wurden, sei kein Vorteil beim Gesamtüberleben nachgewiesen.

 

Brugger wies klar daraufhin, dass die Therapie nicht kurativ ist. Bilden sich neue Mutationen, können die Tumorzellen resistent werden und weiterwachsen. Als Optionen für die Zweitlinientherapie des Lungenkrebses nannte Brugger Nintedanib (peroral) plus Docetaxel (intravenös), Pemetre­xed (intravenös) und Erlotinib. Auch wenn der Überlebensvorteil oft gering ist: »Es ist wichtig, dass wir den Patienten eine Folgetherapie anbieten können.« /

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