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Klinikfinanzierung

Ärzte wollen Planungssicherheit

29.10.2013  17:02 Uhr

Von Stephanie Schersch / Der Ärzteverband Marburger Bund sieht großen Investitionsbedarf in deutschen Krankenhäusern. Die erst im Sommer zusätzlich bereitgestellten Mittel bringen aus Sicht der Mediziner langfristig keine Entlastung.

»Jeder Euro, der den Krankenhäusern für dringend erforderliche Investitionen fehlt und dann im laufenden Betrieb eingespart wird, geht zulasten von Beschäftigten und Patienten«, sagte der Verbandsvorsitzende Rudolf Henke vergangene Woche in Berlin. Hier seien Bund und Länder gemeinsam gefordert. Zwar lobte Henke die im Sommer beschlossene Finanzspritze, die den Kliniken in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 1,1 Milliarden Euro mehr bringt. Auch sie sei jedoch nur eine »Wohltat von überwiegend begrenzter Dauer«.

Der Marburger Bund fordert Planungssicherheit und will die Fallpauschalen auf den Prüfstand stellen. Das System setze falsche Anreize und stoße in einigen Punkten an seine Grenzen, so etwa bei besonders komplizierten Fällen mit vergleichsweise hohen Kosten, heißt es. Streit gibt es im Klinikbereich zudem immer wieder über Leistungssteigerungen. Erst in der vergangenen Woche heizten Zahlen des Statistischen Bundesamts die Diskussion erneut an. Demnach griffen die Chirurgen 2012 in Deutschland bei stationären Patienten 15,7 Millionen Mal zum Skalpell. Das waren rund 300 000 Eingriffe mehr als 2011.

 

Um zu verhindern, dass Operationen aus rein finanziellen Gründen stattfinden, gibt es hierzulande sogenannte Mehrleistungsabschläge. Nimmt eine Klinik beispielsweise mehr Hüft-OPs vor als vereinbart, erhält sie für jeden weiteren Eingriff einen reduzierten Vergütungssatz. Die Ärzte halten dieses Vorgehen für zu wenig differenziert. Sie fordern stattdessen belastbare Versorgungsanalysen, auf deren Grundlage dann über gezielte Regelungen zur Steuerung der Leistungsentwicklung diskutiert werden soll.

 

Dass die Krankenhausfinanzierung in dieser Legislaturperiode ein zentrales Thema in der Gesundheitspolitik sein wird, gilt als wahrscheinlich. Anfang Oktober hatte sich bereits der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung mit seinen Forderungen für eine umfassende Finanzreform zu Wort gemeldet. Demnach sollen sich die Krankenkassen künftig aussuchen können, mit welcher Klinik sie einen Versorgungsvertrag schließen und ihre Entscheidung von Qualitätsmerkmalen abhängig machen. Bislang müssen Kassen mit jeder Klinik in Deutschland abrechnen.

 

Versorgung in Gefahr

 

Der Marburger Bund hält wenig von solchen Einzelverträgen. Er fürchtet zum einen, dass die Kassen versuchen werden, auf diese Weise die Preise zu drücken. »Zum anderen stellen Selektivverträge die Wirksamkeit und Bedeutung der Krankenhausplanung der Länder infrage«, heißt es. »Damit würde letztlich eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gefährdet.« /

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