Pharmazeutische Zeitung online

Aus Fehlern lernen

27.10.2008  10:43 Uhr

Aus Fehlern lernen

Angst frisst Seele. Und das täglich. So geht es seit Monaten Millionen Menschen. Und jetzt geht es auch noch denen an den Kragen, die glaubten, einen sicheren Job zu haben. Denen, die ehrlich arbeiten, denen, die Familien ernähren, denen, die der Staat sind. Aber es ist nicht die Angst allein, die das Selbstvertrauen, den Glauben an das große Ganze frisst und uns allen das Gefühl gibt, die Krise würde immer schlimmer. Es sind die Geister, die manche gerufen haben, und die uns nun nicht mehr loslassen.

 

Diese Geister hören auf Namen wie Liberalisierung, Deregulierung oder Turbokapitalismus. Jahrelang wurden Mahner öffentlich und bösartig abgestraft. Den ewig Gestrigen sollten die alten Zöpfe abgeschnitten werden. Die verkrusteten Strukturen der sozialen Marktwirtschaft und ihre Systematik sollten über Bord geworfen werden. Und auch im Gesundheits- und Arzneimittelmarkt war nur noch die Rede davon, alles müsse effizienter und kostengünstiger werden. Schon seit Jahren geht es angeblich nur noch darum, wann die Liberalisierung die Apotheken überrollt. Dass es so kommen wird, wird schon gar nicht mehr diskutiert. Garniert wird die heilsbringende Wahrsagung mit der Verkündung von mehr Qualität und Einsparungen für Patienten und Versicherte.

 

So weit, so schlecht. Die Geister sind gekommen und nehmen mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Das, was stehen bleibt, Bestand hat über diese Tage des Donners hinaus, ist eben nicht das Neue, das angeblich krisenfeste. Vielmehr sind es die Grundfesten, die diese Gesellschaft zusammenhalten.

 

Schon der Ökonom Lord Dahrendorf hatte zurecht davor gewarnt, ein entfesselter Markt werde sich am Ende selbst zerstören – und die Gesellschaft gleich mit. Diese Erkenntnisse richten sich nicht gegen den Wettbewerb an sich, sondern gegen eine Deregulierung und totale Liberalisierung. Der Gesundheits- und Arzneimittelmarkt hat mit totaler Rendite nichts zu tun. Börsennotierte Konzerne, die mit permanenten und immer neuen Versprechen ihren Kurs steigern und die Erträge ankurbeln wollen, passen nicht zu den sorgsam gepflegten Errungenschaften sozialer Sicherungssysteme.

 

Wir Apotheker sollten die Chancen nutzen und uns in unserer Rolle wohler fühlen denn je. Fest steht: Deutschland kann aus der jüngsten Krise lernen und muss Fehler nicht ein weiteres Mal machen. Die Apotheke gehört zu den Grundfesten dieser Gesellschaft. Wir sind solide, kompetente und hilfsbereite Versorger. Vielleicht reicht das nicht für Börsenfantasien und Gewinnmaximierung. Aber vielleicht entwickelt diese Gesellschaft wieder mehr Sympathie für Realität und Gemeinsinn als für Geister und Auguren. Wir werden daran arbeiten.

 

Heinz-Günter Wolf

Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

 

Friedemann Schmidt

Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa