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So macht Adipositas Brustkrebs aggressiver

25.10.2017  09:18 Uhr

Von Sven Siebenand / Botenstoffe, die im Blut fettleibiger Patienten gehäuft auftreten, sind offenbar in der Lage, Brustkrebszellen gefährlicher zu machen.

 

Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums München, der Technischen Universität München und des Universitätsklinikums Heidelberg. In »Cell Metabolism« hat das Forscherteam um Erstautor Marcos Rios Garcia die Ergebnisse veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.cmet.2017.09.018).

 

Wie das Helmholtz-Zentrum München mitteilt, beschreiben die Forscher einen bislang völlig unbekannten Mechanismus. Das Enzym Acetyl-CoA-Carboxylase 1 (ACC1) spiele dabei eine entscheidende Rolle. ACC1 vermittelt die chemische Addition von Kohlenstoffdioxid an Acetyl-CoA, wobei Malonyl-CoA entsteht. Diese Reaktion ist der erste und geschwindigkeitsbestimmende Schritt bei der Fettsäuresynthese aller Lebewesen. Allerdings kann das Enzym durch die Botenstoffe Leptin und TGF-β an seiner Arbeit gehindert werden. Diese treten im Blut von adipösen Menschen besonders häufig auf. Bei Brustkrebs kann dies offensichtlich gravierende Folgen haben.

 

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Hemmung von ACC1 dazu führt, dass sich Acetyl-CoA in den Zellen ansammelt und bestimmte Transkriptionsfaktoren aktiviert. Dadurch werden vor allem Gene abgelesen, die bei Krebszellen zu einer verstärkten Metastasierungsfähigkeit führen. »Anhand von menschlichem Gewebe aus Brustkrebsmetastasen konnten wir zeigen, dass ACC1 dort signifikant weniger aktiv war«, so Rios Garcia.

 

Blockierten die Wissenschaftler den bisher unbekannten Signalweg mit einem Antikörper gegen den Leptin-Rezeptor, so führte das im Versuchs­modell zu einer deutlich reduzierten Ausbreitung und Metastasierung von Brustkrebstumoren. Ob es sich dabei um eine mögliche Therapieoption handelt, müsse sich zeigen, so die Forscher. Künftig wollen sie die Datenlage zum neu gefundenen Mechanismus in weiteren Studien erhärten. Darüber hinaus denken sie über mögliche Stellschrauben nach, durch die man therapeutisch eingreifen könnte. »Die Blockade der genannten Signalwege beziehungsweise das Abschalten der Metastasierungsgene könnten einen therapeutischen Angriffspunkt darstellen«, so Professor Dr. Stephan Herzig, einer der Studienleiter und Direktor des Instituts für Diabetes und Krebs am HelmholtzZentrum München. /

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