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Knorpel

Nase repariert Knie

25.10.2016  15:36 Uhr

Von Annette Mende / Knorpelschäden am Knie lassen sich mit Zellen aus der Nasenscheidewand reparieren. Das ist Forschern der Universität Basel gelungen, die diesen Ansatz schon seit Jahren verfolgen.

 

Sie entnahmen zehn Patienten, deren Knieknorpel nach einer Verletzung schwer geschädigt waren, ein 2 bis 6 mm großes Stück der Nasenscheidewand, extrahierten die Knorpelzellen und vermehrten sie im Labor. 

 

Aus einer Matrix aus Glykosaminglykan und Typ-2-Collagen, in die die körper­eigenen Knorpelzellen eingebettet waren, formten sie für jeden Patienten individuell ein Implantat, das genau in die Läsion hineinpasste. Auf diese Weise gelang es ihnen, 2 bis 6 cm2 große Knorpelschäden aufzufüllen, wie die Gruppe um Dr. Marcus Mumme und Dr. Andrea Barbero im Fachjournal »The Lancet« berichtet (DOI: 10.1016/S0140-6736(16)31658-0).

 

Alle Patienten in der Studie vertrugen die Prozedur gut und ohne Abstoßungsreaktion. 24 Monate nach dem Eingriff zeigte sich eine signifikante Besserung von Schmerzen, Funktion des Gelenks und Lebensqualität. Die radiologische Untersuchung zeigte, dass sich der Defekt füllte und sich das Gewebe in seiner Zusammensetzung dem natürlichen Knieknorpel annäherte. Laut Informationen der Universität Basel ist dieser Erfolg auf zwei Faktoren zurückzuführen: der im Vergleich zum Gelenkknorpel besseren Regenerationsfähigkeit von Nasenscheidewandknorpel und dem Umstand, dass funktionsfähiges Gewebe implantiert wurde, nicht bloß Zellen.

 

Bei den jetzt vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um eine Zwischenauswertung. Die Studie läuft noch, insgesamt sollen 25 Patienten eingeschlossen werden. Zudem soll Ende dieses Jahres eine Phase-II-Studie mit 108 Teilnehmern starten, die die Wirksamkeit der Methode in einem größeren Kollektiv unter anderem am Standort Freiburg im Breisgau überprüfen soll. Eine offene Frage, die in weiteren Untersuchungen geklärt werden muss, ist die Anwendbarkeit des Verfahrens auf andere Gelenke und auf frühe Stadien der Arthrose. Die abnutzungsbedingte Schädigung von Knorpel kommt weitaus häufiger vor als eine Knorpelverletzung durch einen Unfall, wie sie in der vorliegenden Studie behandelt wurde. /

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