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Bipolare Störung

Lithium auch bei Kindern wirksam und sicher

21.10.2015  10:05 Uhr

Von Kerstin A. Gräfe / Lithium wurde erstmals auch bei Kindern und Jugend­lichen mit bipolarer Störung erfolgreich untersucht. Die im Fachmagazin »Pediatrics« veröffentlichten Ergebnisse der randomisierten, placebokontrollierten Studie bestätigen, dass das Arzneimittel auch in dieser Altersgruppe wirksam und sicher ist (DOI: 10.1542/peds.2015-074).

»Lithium ist eines der ältesten Medikamente zur Behandlung bipolarer Störungen, doch es wurde bislang nie näher bei Kindern untersucht«, sagt Studienleiter Dr. Robert Findling von der Johns Hopkins Universität in Baltimore in einer Pressemitteilung. Er initiierte daher eine Studie mit 81 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 17 Jahren, bei denen eine bipolare Störung diagnostiziert worden war. 53 dieser Patienten erhielten acht Wochen lang Lithium, die restlichen 28 Placebo. Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Veränderung auf der Manie-Einschätzungsskala nach Young. Dabei bewerten die Patienten die Schwere von Symptomen manischer Episoden auf einer Skala von 0 bis 60.

 

Wie erwartet kam es im Vergleich zu Placebo unter der Lithiumbehandlung zu einer signifikanten Verbesserung des Zustandes. Der Unterschied betrug am Ende der Studie 5,41 Punkte. Auch der Gesamteindruck (Clinical Global Impression-Skala) besserte sich bei den mit Lithium-behandelten Probanden deutlich stärker als unter Placebo. Bei 47 Prozent der Patienten stuften die betreuenden Psychologen die Situation als »sehr viel besser« ein als zu Behandlungsbeginn. Diese Einschätzung traf in der Placebogruppe nur auf 21 Prozent der Patienten zu.

 

In puncto Sicherheit bestätigte sich teilweise das aus den Erwachsenen- Studien bekannte Nebenwirkungsprofil. So kam es unter der Therapie mit Lithium zu einem leichten Anstieg der Thyrotropin-Konzentration, was auf eine Störung der Nebenschilddrüsen hinweist. Diese unerwünschte Wirkung wurde bereits bei Erwachsenen unter der Lithiumbehandlung nachgewiesen. Dagegen wurde eine weitere bekannte Nebenwirkung von Lithium, nämlich die Gewichtszunahme, bei den Kindern bisher nicht registriert. »

 

Für den kurzfristigen Einsatz ist Lithium für Kinder und Jugendliche mit bipolarer Störung ein wirksames und sicheres Arzneimittel«, resümiert Findling. Es seien weitere Studien notwendig, um Aussagen über die langfristige Sicherheit zu erhalten. Fokus müsse hier auf Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme sowie Beeinträchtigung der Schilddrüsen- und Nierenfunktion liegen. Aktuell untersucht die europäische Arzneimittelbehörde EMA einen potenziellen Zusammenhang zwischen der langjährigen Einnahme von Lithium und einem erhöhten Risiko für Nierentumoren. /

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