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Arzneimittelversorgung

»Wir investieren in die Zukunft«

26.10.2010  17:53 Uhr

Von Stephanie Schersch, Berlin / Die Apotheker wollen eine flächendeckende und sichere Arzneimittelversorgung auch in Zukunft garantieren. Dafür brauche es aber verlässliche Rahmenbedingungen, sagte Dr. Eckart Bauer von der ABDA in Berlin.

Die Arzneimittelversorgung steht vor wachsenden Herausforderungen: eine alternde Gesellschaft mit vielen chronisch-kranken, multimorbiden Menschen; hinzu kommt der medizinische Fortschritt. »Wir haben es immer häufiger mit komplexen Krankheitsbildern und entsprechend komplexen Therapieformen zu tun«, sagte Bauer im Rahmen der Veranstaltung »MCC Pharmaworld«. Die Apotheken seien für diese Herausforderungen gut aufgestellt. »Wir investieren in die Zukunft, beschäftigen heute mehr pharmazeutisches Fachpersonal als noch vor Jahren und verbessern die Qualität unserer Arbeit über Fort- und Weiterbildungen.«

Die sichere Versorgung mit Arzneimitteln ist auch ein Anliegen der Politik. Wer dies wünsche, müsse jedoch auch verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, sagte Bauer. Die Regierung plant derzeit weitreichende Veränderungen im Gesundheitsbereich. Betroffen sind die Apotheker an verschiedenen Stellen. So forderte Bauer, die Rechtssicherheit beim Apothekenabschlag zu erhöhen. »Wir brauchen die sofortige Vollziehbarkeit der Schiedsstellenentscheidung.« Für die Leistungen aus 2009 wüssten die Apotheker immer noch nicht sicher, was sie bekommen. »Das ist eine unerträgliche Situation.«

 

Bauer bedauerte, dass ein Verbot von Pick-up-Stellen, wie es die Koalition ursprünglich vorgesehen hatte, nun doch nicht im Kabinettsentwurf zum Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) steht. Belastungen sieht er auch durch den erhöhten Herstellerabschlag auf die Apotheken zukommen. Denn die sind zurzeit für den Einzug dieser Rabatte verantwortlich. »Wir befinden uns hier in einer unangenehmen Sandwich-Position«, sagte Bauer. Er forderte, das Inkasso dorthin zu verlagern, wo die Rabatte letztlich hinfließen. »Der Herstellerrabatt ist ein Anspruch der Krankenkassen, sie müssen den Einzug mit der Industrie direkt klären.«

 

Kritisch sieht Bauer die geplante Novelle der Packungsgrößenverordnung. »Die Idee, therapiegerechte Packungsgrößen zu schaffen ist zwar richtig, der gewählte Ansatz lässt aber zu viele Fragen offen.« Die Novelle müsse daher aus dem AMNOG he­rausgenommen werden.

 

Kooperation von Arzt und Apotheker

 

Bleiben werden hingegen auch in Zukunft die Arzneimittelrabattverträge. Das AMNOG sieht an dieser Stelle einige Neuregelungen vor. So sollen Rabattpräparate innerhalb der N-Kennzeichnung künftig austauschbar sein. »Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings muss es Ausnahmen geben, wenn der Arzt eine Stückzahl aufschreibt.« Kritisch sieht Bauer die geplante Substitutionsmöglichkeit, wenn Original und Austauschpräparat für ein gleiches Anwendungsgebiet zugelassen sind. »Hier fehlt die eindeutige Definition, was unter gleichem Anwendungsgebiet zu verstehen ist.«

 

Als Alternative zu den Rabattverträgen nannte Bauer das Garantiepreismodell. Dabei wählt der Apotheker innerhalb eines festgelegten Preiskorridors das für den Patienten am besten geeignete Präparat aus. Das Modell ist Teil der von ABDA und Kassenärztlicher Bundesvereinigung gemeinsam vereinbarten »Eckpunkte einer patientenorientierten Arzneimittelversorgung«. Kerngedanke des Papiers ist die verstärkte Kooperation von Arzt und Apotheker. »Die Zusammenarbeit der beiden Heilberufe ist ein wichtiger Aspekt, um den steigenden Versorgungshe­rausforderungen gerecht zu werden.« / 

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