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Hormontherapie fördert Brustkrebs

26.10.2010  14:16 Uhr

Von Daniela Biermann / Eine Hormonersatztherapie erhöht nicht nur die Brustkrebsinzidenz, sondern auch die -mortalität. Das geht aus einer Follow-up-Studie der »Women’s Health Initiative« hervor.

 

Daran nahmen ursprünglich 16 608 postmenopausale Frauen zwischen 50 und 79 Jahre teil. Sie erhielten im Schnitt über 5,6 Jahre eine Kombination aus konjugierten Pferde-Estrogenen (0,625 mg/Tag) plus Medroxyprogesteronacetat (2,5 mg/Tag) oder Placebo gegen Wechseljahrsbeschwerden. Bereits 2002 zeigte sich, dass es vermehrt zu Brustkrebsfällen in der Verumgruppe kam. Die Studie wurde daraufhin abgebrochen, doch 12 788 Frauen wurden im Schnitt über 7,9 Jahre nachbeobachtet.

Die jetzt im Fachjournal »JAMA« (doi: 10.1001/jama.2010.1500) veröffentlichte Auswertung bestätigt zum einen das vermehrte Auftreten von Brustkrebs unter Hormonersatztherapie. So gab es 385 Fälle in der Verum- und 293 Fälle in der Placebogruppe. Dies entspricht 0,42 Prozent der Frauen pro Jahr beziehungsweise 0,34 Prozent. Zum anderen waren bei den Brustkrebspatientinnen, die eine hormonelle Ersatztherapie erhalten hatten, häufiger die Lymphknoten befallen (81 versus 43 Fälle), was im Allgemeinen die Prognose verschlechtert. Tatsächlich traten in der Verumgruppe mehr direkt dem Brustkrebs geschuldete Todesfälle auf: 25 Tote (0,03 Prozent pro Jahr) gegenüber 12 Toten (0,01 Prozent pro Jahr) in der Placebogruppe. Dies entspricht 2,6 beziehungsweise 1,3 Toten pro 10 000 Frauen. Auch die Gesamtmortalität nach Brustkrebsdiagnose lag höher, nämlich 51 Tote (0,05 Prozent pro Jahr) im Vergleich zu 31 Toten (0,03 Prozent pro Jahr); entsprechend 5,3 beziehungsweise 3,4 Todesfälle pro 10 000 Frauen.

 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt bereits seit 2002, eine hormonelle Ersatztherapie nur sehr restriktiv und einen möglichst kurzen Zeitraum (ein bis zwei Jahre) einzusetzen. Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, venöse thromboembolische Komplikationen und Krebs müssen vorher ausgeschlossen und die Patientinnen über Brustkrebs- und Schlaganfallrisiko aufgeklärt werden. Die Estrogen-Dosis ist möglichst niedrig zu wählen. / 

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