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Weltgesundheitsbericht

Die Schere geht weiter auseinander

20.10.2008  14:05 Uhr

Weltgesundheitsbericht

<typohead type="3">Die Schere geht weiter auseinander

Von Christina Hohmann

 

Die Kluft in der Gesundheitsversorgung zwischen armen und reichen Ländern wird immer größer. Dies geht aus dem Weltgesundheitsbericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor.

 

Zur Veröffentlichung ihres diesjährigen Berichts hat die WHO einen symbolträchtigen Ort gewählt: Die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan stellte ihn in Almaty (früher Alma Ata), Kasachstan, vor. Hier hatte vor 30 Jahren die »Konferenz zur Primären Gesundheitsversorgung« getagt, auf der die Deklaration von Alma Ata entstand. Diese forderte Gesundheit für alle Menschen ein und hatte zum Ziel, die Ungleichheit bei Gesundheit und Lebenserwartung zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern zu beseitigen. 30 Jahre später zieht die WHO eine ernüchternde Bilanz: Von dem Ziel ist man heute weiter entfernt denn je.

 

Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den ärmsten und den reichsten Ländern ist in den vergangenen 30 Jahren noch gestiegen und beträgt mittlerweile mehr als 40 Jahre. Wie alt ein Mensch im Durchschnitt wird, hängt dabei stark vom Bruttoinlandsprodukt ab. Von der Wirtschaft des Landes hängt es auch ab, wie viel Regierungen und Bevölkerung für Gesundheit ausgeben. So reichen die Gesundheitsausgaben pro Kopf pro Jahr von 20 US-Dollar in einigen Staaten bis zu über 6000 US-Dollar in anderen, heißt es in dem Bericht. In vielen ärmeren Ländern müssen die Bürger die Hälfte der Ausgaben selbst tragen.

 

Sogar der Zugang zur Grundversorgung sei nicht überall gegeben. Als Beispiel nannte Chan, dass 58 Millionen der 136 Millionen Schwangeren weltweit dieses Jahr keine medizinische Hilfe bekommen werden, was das Leben von Mutter und Kind gefährde.

 

Aber nicht nur zwischen einzelnen Ländern, sondern auch innerhalb eines Staates können gravierende Unterschiede bestehen. So liegt die Kindersterblichkeit in guten Vierteln von Nairobi beispielsweise bei 15 von 1000 Kindern. In Slums derselben Stadt sterben dagegen 254 von 1000 Kindern, bevor sie fünf Jahre alt werden.

 

Die dramatischen Unterschiede hält Chan für gefährlich. »Eine Welt, die in Sachen Gesundheit aus dem Gleichgewicht gerät, ist weder stabil noch sicher«, sagte die WHO-Generaldirektorin laut einer Pressemitteilung. Sie kritisierte die Gesundheitssysteme der armen und reichen Länder gleichermaßen. Viele der Systeme seien ungerecht, unkoordiniert und nicht so effektiv, wie sie sein könnten. Ungerechtigkeiten entstünden vor allem dort, wo der Profit das System bestimme. Unnötige Tests und Therapien würden durchgeführt, Krankenhausaufenthalte unnötig verlängert, während Personen, die sich die Versorgung nicht leisten könnten, ausgeschlossen seien. Deshalb nannte Chan auch soziale Gerechtigkeit und Solidarität als Grundvoraussetzungen, um die medizinische Versorgung der Menschen weltweit zu verbessern.

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