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Entlassmanagement

Neue Regeln, wütende Klinikärzte

19.10.2016  09:39 Uhr

Von Anna Pannen / Ärzte und Krankenkassen haben sich auf neue Regeln zur Entlassung von Patienten aus dem Krankenhaus geeinigt. Das teilte der GKV-Spitzenverband am Montag mit. Während die Patienten gewinnen, ärgern sich die Kliniken.

Schon länger haben Patienten Rechtsanspruch auf ein sogenanntes Entlassmanagement nach Ende einer stationären Behandlung. Bislang wurde es jedoch kaum umgesetzt. Gerade vor Wochenenden haben aus dem Krankenhaus entlassene Menschen oft Probleme, Medikamente für die nächsten Tage oder eine Krankschreibung zu bekommen.

Nun hat das Bundesschiedsamt – ein Gremium aus Krankenkassen, niedergelassenen Ärzten und Krankenhausärzten – sich geeinigt, wie das Entlassmanagement künftig ablaufen soll. Jeder Patient führt künftig kurz vor seiner Entlassung ein Gespräch mit einem Krankenhausarzt, in dem es um die weitere Behandlung geht. Er füllt Papiere aus und bekommt bei Bedarf einen Medikationsplan und Medikamente für einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen verordnet. Auch Heil- und Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege oder Soziotherapie soll der Krankenhausarzt verschreiben können und bei Bedarf eine Krankschreibung für maximal sieben Tage ausstellen.

 

»Gewinner sind die Patienten. Ihre Entlassung wird zielgerichteter geplant, damit der Übergang zum weiterbehandelnden Arzt reibungsloser klappt«, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg. Die Kliniken sehen das jedoch anders: Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft Georg Baum sprach von einem »bürokratischen Monster« und einem »Super-Gau«. Die Änderung sei von Kassen und niedergelassenen Ärzten durchgesetzt worden, da diese im Bundesschiedsamt die Mehrheit bildeten. Für die Krankenhäuser und ihre Ärzte bedeuteten die neuen Regeln jedoch einen Mehraufwand.

 

Formblätter sind ein Muss

 

Künftig müssten die Krankenhausmediziner mit jedem Patienten ein Aufklärungsgespräch führen und zwei Formblätter ausfüllen, egal ob er dieses formale Entlassmanagement brauche oder nicht, schimpfte Baum. Auf die Kliniken komme ein jährlicher Zusatzbedarf von 38 Millionen Blatt Papier und 50 Millionen Minuten Arbeitszeit zu. Wütend ist Baum auch darüber, dass im Rahmen der Neuregelung 50 000 Klinikärzte über ihre lebenslange Arztnummer bei den Kassenärztlichen Vereinigungen registriert werden sollen. Infolge des bürokratischen Aufwands rechnet Baum damit, dass das Entlassmanagement frühestens ab Juli 2017 beginnen kann.

 

Seit Jahren schlagen Apothekerverbände vor, auch niedergelassene Apotheken besser in das Entlassmanagement einzubinden – bislang ohne Erfolg. Erst im Mai hatte die ABDA kritisiert, Apotheker könnten bei einer Nachfrage zu einem von einem Krankenhausarzt ausgestellten Rezept abends und an Samstagen oft niemanden erreichen. /

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