Neuen Antibiotika auf der Spur |
14.10.2014 15:45 Uhr |
Von Sven Siebenand / Forschern ist es gelungen, aus im Boden lebenden Myxobakterien zwei Substanzen zu isolieren, die hochwirksam gegen multiresistente Staphylokokken sind.
Wie aus einer Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) hervorgeht, könnte damit die Grundlage für die Herstellung neuer Antibiotika gegen häufige Verursacher von Krankenhausinfektionen gelegt sein. »Wir konnten zeigen, dass Disciformycin A und B hochaktiv gegen resistente Staphylokokken und andere Erreger sind«, sagt Professor Dr. Rolf Müller vom HZI. Zudem habe man nachweisen können, dass keine Kreuzresistenz gegenüber anderen eingesetzten Antibiotika vorliegt. Laut Müller deutet vieles darauf hin, dass es sich um einen neuen Wirkmechanismus handelt.
Bevor die gefundenen Substanzen als Antibiotika beim Menschen zum Einsatz kommen, stehen noch einige Schritte an. Zunächst muss die Produktion der Stoffe optimiert werden. Anschließend folgen chemische Veränderungen der Wirkstoffkandidaten und eine Überprüfung der pharmazeutischen Eigenschaften. Erst danach können Studien am Tiermodell folgen. Diese dienen vor allem dazu, herauszufinden, wie toxisch die neuen Substanzen auf einen Organismus wirken. Danach müssen die Moleküle in Phase-I-Studien am Menschen getestet werden. »Aber bis dahin ist es ein langer Weg, und vermutlich wird eine Pharmafirma als Partner gefunden werden müssen«, so Müller. /