Heilpflanze des Jahres 2011 |
19.10.2010 14:00 Uhr |
Von Maria Vogel / Der Titel »Heilpflanze des Jahres 2011« wurde dem im mediterranen Raum heimischen Rosmarin (Rosmarinus officinalis) verliehen. Dies gab als Initiator der Verein NHV Theophrastus bekannt.
Der Name Rosmarin, welcher in fast allen Sprachen ähnlich lautet, wird interpretiert als »Tau des Meeres« (lat. »ros« = Tau und »marinus« = zum Meer gehörig). Möglicherweise bezieht sich das jedoch nicht auf das örtliche Vorkommen, sondern eher auf die meerblauen Blüten. Eine andere Erklärung geht vom griechischen »rhops myrinos« aus, was »wohlriechender Strauch« bedeutet. Im Volksmund wird er auch als Antonkraut, Weihrauchkraut oder Brautkraut bezeichnet.
Rosmarin stammt aus der Familie der Lippenblütengewächse. Im Mittelmeerraum kann der aromatisch duftende, immergrüne Halbstrauch ein bis zwei Meter hoch werden. Er hat nadelartige ledrige Blätter, die bis zu 2,5 Prozent ätherisches Öl enthalten, welches auch bestimmend für die Verwendung in der Heilkunde ist. Zudem gehören Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und Harze zu den wertvollen Inhaltsstoffen.
Klima und Bodenbeschaffenheit scheinen auf die Qualität des ätherischen Öls großen Einfluss zu haben. Besonders hochwertig soll das südfranzösische Öl sein. Da Rosmarin frostempfindlich ist, empfiehlt es sich, die Pflanze im Herbst in einen Topf umzusetzen, und in einem kühlen Zimmer bei 5 bis 10 °Celsius überwintern zu lassen.
Die Jury kürte den Rosmarin nicht wegen seines Duftes zur Heilpflanze 2011, sondern aufgrund der großen Anwendungsbreite. /