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Sekundärprävention

Atorvastatin beugt Schlaganfall-Rezidiv vor

Datum 17.10.2006  14:57 Uhr

Sekundärprävention

<typohead type="3">Atorvastatin beugt Schlaganfall-Rezidiv vor

Von Marion Hofmann-Aßmus, Mannheim

 

Erstmals konnte in einer Studie der signifikante Nutzen einer Statin-Gabe nach einem Schlaganfall belegt werden. In der SPARCL-Studie senkte Atorvastatin das relative Risiko für ein Rezidiv um 16 Prozent.

 

An der SPARCL (Stroke Prevention by Aggressive Reduction in Cholesterol Levels)-Studie nahmen 4731 Patienten teil, die innerhalb der vorangegangenen sechs Monate einen Schlaganfall (70 Prozent) oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA, 30 Prozent) erlitten hatten. Als Ausschlusskriterium galt eine koronare Herzkrankheit. Die Probanden  erhielten knapp fünf Jahre entweder 80 mg Atorvastatin oder Placebo. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob eine starke Lipidsenkung mit hoch dosiertem Atorvastatin sekundärpräventiv das Vorkommen von tödlichen und nicht tödlichen Schlaganfällen reduziert (primärer Endpunkt).

 

Am Ende des Beobachtungszeitraums traten in der Atorvastatin-Gruppe 265 und in der Placebogruppe 311 Schlaganfälle auf. Dies entspricht einer signifikanten Reduktion um 16 Prozent. Basis des Effektes war eine starke Senkung des LDL-Cholesterolwertes, der zu Beginn der Studie im Mittel bei 133 mg/dl lag. Unter Atorvastatin sank er auf einen mittleren Wert von 73 mg/dl. Die LDL-Werte der Placebogruppe blieben erwartungsgemäß unverändert. Auch die sekundären Endpunkte, definiert als koronare und kardiovaskuläre Ereignisse wie Herztod, nicht tödlicher Herzinfarkt oder Herzstillstand mit Wiederbelebung, reduzierten sich unter Atorvastatin signifikant um 35 Prozent (p=0,003).

 

Hinsichtlich der Gesamtmortalität unterschieden sich die beiden Gruppen nicht. »Für diese Untersuchung wäre eine höhere Patientenzahl und eine längere Studiendauer erforderlich gewesen«, lautete die Einschätzung von Professor Dr. Hennerici auf einer von Pfizer unterstützten Veranstaltung im Rahmen der Neurowoche in Mannheim.

 

Atorvastatin erwies sich auch in hoher Dosis als gut verträglich. Nur bei 2,2 Prozent der Patienten waren die Leberparameter ALT/AST (Alaninaminotransferase/Aspartataminotransferase) im Vergleich zu Placebo (0,5 Prozent) erhöht. Muskuläre Nebenwirkungen lagen auf Placebo-Niveau. Allerdings war in der Atorvastatin-Gruppe ein geringer Anstieg hämorrhagischer Schlaganfälle zu verzeichnen. »Dieser stellt jedoch den Gesamtbenefit von Atorvastatin nicht infrage«, sagte Hennerici.

 

»Das Resultat der SPARCL-Studie steht nur im scheinbaren Widerspruch zu den Daten der HP-Studie«, ergänzte Hennerici. In der (Heart Protection)-Studie konnte kein Vorteil einer Statin-Therapie bei Patienten mit vorangegangenem Schlaganfall ermittelt werden. Hennerici führte zwei potenzielle Gründe an. Zum einen lag in der HP-Studie das vorangegangene Ereignis schon durchschnittlich 4,3 Jahre zurück. Das Risiko für ein Schlaganfall-Rezidiv sei jedoch im ersten Jahr nach dem Ereignis am höchsten. Zum anderen war in der HP-Studie der LDL-Cholesterolwert unter Atorvastatin niedriger als unter Simvastatin (56 mg/dl versus 39 mg/dl). Man wisse jedoch aus einer Metaanalyse, dass in der Primärprävention eine Verminderung LDL-Cholesterol um 10 Prozent in einem Rückgang der Schlaganfallhäufigkeit von 15,6 Prozent resultiert.

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