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Arzneimittelversorgung

Kein Vorteil durch Zweit- und Neuverblisterung

07.10.2015  09:58 Uhr

Von Christina Müller / Sachsens Ärzte und Apotheker sind sich einig: Die Zweit- und Neuverblisterung von Medikamenten zur Versorgung chronisch kranker Patienten ist weder aus medizinisch-pharmazeutischer noch aus wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft. Stattdessen befürchten beide Berufsgruppen Schwierigkeiten bei kurzfristigen Therapieumstellungen sowie das Auftreten von neuen, bislang ungeklärten Qualitätsproblemen.

Das halten der Sächsische Apothekerverband, die Landesapothekerkammer, die Landesärztekammer sowie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen in einem gemeinsamen Positionspapier fest. Auch wenn die Zweit- und Neuverblisterung im Einzelfall sinnvoll sein kann, sei sie als generelles Versorgungsprinzip abzulehnen.

Zwar belege eine Metaanalyse aus dem Jahr 2012 Einsparpotenziale durch das Verblistern von Medikamenten bei der Heimversorgung. Speziell bei den Arzneimittelausgaben und dem Personaleinsatz ließen sich demnach die Kosten senken. Diese Betrachtungsweise halten Ärzte und Apotheker jedoch für zu einseitig. Die pauschalen Einspareffekte würden die zusätzlichen Kosten bei Umstellung der Therapie nicht aufwiegen. So müssten etwa zum jeweiligen Zeitpunkt vorliegende Restblister verworfen werden. »Dies halten wir aus Kostengründen für kritisch«, heißt es in dem Positionspapier.

 

Eine Zweit- und Neuverblisterung mache eine kurzfristige Therapieumstellung unmöglich. Daher fürchten Mediziner und Pharmazeuten eine Einschränkung der ärztlichen Therapiefreiheit durch das Verblistern. Therapieverzögerungen könnten jedoch schwerwiegende Folgen für die Patienten haben. Zudem eigneten sich bestimmte Arzneiformen wie Zäpfchen, Pflaster, flüssige und halbfeste Darreichungsformen nicht zur Verblisterung und seien daher »generell von der Versorgung ausgeschlossen«.

 

Auch mit Blick auf die Stabilität der Blistermaterialien sowie deren mögliche Wechselwirkungen mit Arzneistoffen blieben einige Fragen offen, heißt es weiter. Untersuchungen zu deren Klärung seien jedoch »aufgrund der Komplexität des Themas mit vertretbarem Aufwand nicht leistbar«. /

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