Pro Heilberuf |
11.10.2011 18:59 Uhr |
Angesichts der demografischen Entwicklung werden und müssen Apotheker zukünftig eine wichtigere Rolle im Sinne des Heilberuflers spielen. So das Fazit von Barbara Steffens, nordrhein-westfälische Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf.
Die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen hob den hohen Stellenwert einer wohnortnahen Versorgung in allen Lebenslagen für die Bevölkerung hervor. »Wenn wir die Versorgungsstruktur der inhabergeführten, wohnortnahen Apotheken als Baustein brauchen, dann können wir auf der anderen Seite nicht »je billiger umso besser« propagieren, so Steffens.
Barbara Steffens
Auch der Heilberuf Apotheker müsse sich wirtschaftlich tragen können. Die Finanzentwicklung in der Gesetzlichen Krankenversicherung sei ein positiver Effekt des AMNOG. »Aber zu wessen Lasten«, fragte die Ministerin. Die Apotheker hätten jedenfalls das von ihnen verlangte Einsparziel erbracht. Deutliche Fragezeichen müsse man aber bei der Haltung des pharmazeutischen Großhandels machen.
Von den Apothekerinnen und Apothekern wünscht sich Steffens, dass sie den Heilberuf noch mehr als heute mit Inhalt füllen. Zudem forderte sie das pharmazeutische Personal auf, der Polymedikation – vor allem im Bereich der älteren Patienten – entgegenzuwirken. Steffens wünscht sich einen gemeinsamen konstruktiven Prozess mit Kostenträgern, Ärzten und Apothekern. Das Land Nordrhein-Westfalen sei ein gutes Beispiel dafür, dem auch andere folgen könnten. /