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UNO-Nachhaltigkeitsziele

Gesundheit bleibt auf der Agenda

29.09.2015  09:09 Uhr

Von Annette Mende / Die UNO-Vollversammlung hat am Wochenende sogenannte Nachhaltigkeitsziele verabschiedet. Diese folgen den Milleniumszielen nach, die sich die Weltgemeinschaft im Jahr 2000 gesetzt hatte, um eine Reihe drängender Probleme insbesondere im Gesundheitssektor anzugehen.

Die Verbesserung der Gesundheit aller Menschen auf der Erde bleibt ein zentrales Anliegen der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG). In diesem Punkt sind sie im Vergleich zu den Milleniumszielen sogar weiter gefasst. SDG 3 lautet schlicht: »Sicherstellung eines gesunden Lebens und Förderung des Wohlbefindens für alle Menschen jedes Alters.«

 

Konkrete Teilziele

 

In vielen Unterpunkten wird aufgeschlüsselt, welche Teilziele dazu bis wann erreicht sein sollen. Sie machen unter anderem, wie zuvor die Milleniums­ziele, konkrete Angaben zur Mütter-, Neugeborenen und Kleinkindsterblichkeit, zum Kampf gegen HIV/Aids, Malaria, vernachlässigte Tropenkrankheiten, Hepatitis, durch Trinkwasser und auf anderen Wegen übertragbare Erkrankungen. Anders als mit den Milleniumszielen sollen jetzt aber auch die Mortalität durch nicht übertragbare Krankheiten sowie Prävention und Therapie von Drogen- und schädlichem Alkoholkonsum angegangen werden. Weitere Unterpunkte des SDG 3 sind die Senkung der Sterblichkeit durch Verkehrsunfälle, die Verbesserung der medizinischen Grundversorgung, die Stärkung von Programmen zur Sexualaufklärung und Familienplanung sowie die Reduzierung von Mortalität und Krankheit infolge von Umweltverschmutzung.

Der Zeitrahmen für das Erreichen der SDG sind 15 Jahre, also bis zum Jahr 2030. Damit das eine realistische Perspektive bleibt, listet das Dokument auch erforderliche Maßnahmen auf, darunter eine Reduktion des Tabakkonsums und die Entwicklung von Impfstoffen gegen übertragbare und nicht übertragbare Krankheiten, die vor allem in Entwicklungsländern vorkommen. Dazu müssen die Geldmittel, die für Gesundheit insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt aufgebracht werden, substanziell aufgestockt werden. Last but not least braucht es laut UNO Systeme zur Frühwarnung, zur Risikoreduktion und zum Management globaler Gesundheitskrisen. Das gelte für alle Staaten, besonders aber für Entwicklungsländer.

 

Kritiker mögen anmerken, dass die hehren Ziele der UNO für die Mitgliedsstaaten nicht bindend sind, es sich also letztlich um einen zwar hübschen, aber zahnlosen Papiertiger handelt. Doch das galt schon für die Milleniumsziele, und diese haben zweifellos einiges bewirkt, auch wenn viele am Ende verfehlt wurden. So weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf hin, dass dank der Milleniumsziele die Trendumkehr bei den globalen HIV-, Tuberkulose- und Malaria-Epidemien geschafft werden konnte. Auch die Kinder- und Müttersterblichkeit sei drastisch gesunken, nämlich um 53 beziehungsweise 40 Prozent seit 1990.

 

Ungleichheit beseitigen

 

Trotz der erfreulichen Fortschritte bleibt jedoch noch viel zu tun. Eine große Herausforderung stellen nach wie vor die immensen Unterschiede dar, die selbst zwischen verschiedenen Ländern derselben Region herrschen können. Auch hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht bloß um das nackte Überleben der Menschen gehen kann, sondern dass auch ihr Wohlbefinden sicherzustellen ist.

 

Da eine funktionierende medizinische Grundversorgung die Voraussetzung dafür darstellt, hat die WHO zusammen mit der Bill & Melinda Gates Foundation und der Weltbank eine neue Initiative gegründet, die die Regierungen von Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Verbesserung der gesundheitlichen Infrastruktur unterstützen soll: die Primary Health Care Performance Initiative (PHCPI). Sie soll dafür sorgen, dass mehr Menschen Zugang zu medizinischer Basisversorgung erhalten. Momentan leben 400 Millionen ohne diese Grundversorgung.

 

Wer von dieser essenziellen Leistung abgeschnitten ist, muss in der Regel auch sonst ums Überleben kämpfen und hat keine Kraft, sich auch noch um anderes zu kümmern. Die WHO betont daher, dass Gesundheit nicht bloß an sich ein wichtiges Gut darstellt, sondern auch eine Voraussetzung für das Erreichen der anderen SDG. Diese sind zahlreich und reichen vom Kampf gegen Armut und Hunger über Bildungs- und Chancengleichheit bis zum nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen des Planeten. Im Interesse aller Menschen ist zu hoffen, dass möglichst viele von ihnen erreicht werden. /

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