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CML

Aus tödlich wird chronisch

Datum 26.09.2017  13:31 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist dank zielgerichteter Arzneistoffe innerhalb weniger Jahre von einer tödlichen zu einer chronischen Erkrankung geworden. »Der Durchbruch erfolgte im Jahr 2001 mit der Einführung des ersten Tyrosinkinase-Hemmers Imatinib«, erinnerte Professor Dr. Andreas Hochhaus von der Universität Jena bei einer Pressekonferenz zum Welttag der CML in Berlin. Vorher habe die mediane Überlebenszeit neu diagnostizierter Patienten lediglich drei Jahre betragen, heute entspreche die Lebenserwartung annährend der der Allgemein­bevölkerung.

 

Imatinib (Glivec® und Generika) hemmt spezifisch das für die CML charakteristische Fusionsprotein BCR-ABL. Es entsteht infolge einer Erbgutveränderung, deren Ergebnis ein sogenanntes Philadelphia-Chromosom ist. Dabei sind die Enden der Chromosomen 9 und 22 ausgetauscht – der Welttag der CML ist deshalb jedes Jahr am 22. September.

Mittlerweile gibt es außer Imatinib vier weitere Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) zur Behandlung von Patienten mit CML: Dasatinib (Sprycel®), Nilotinib ­(Tasigna®), Bosutinib (Bosulif®) und Pona­tinib (Iclusig®). Mit Imatinib und noch häufiger mit den Nachfolgesubstanzen lässt sich laut Hochhaus eine molekulare Remission erzielen, in der die Erkrankung im Blut des Patienten nicht mehr nachweisbar ist. Studien hätten mittlerweile gezeigt, dass nach einer gewissen Zeit in tiefer molekularer Remission der TKI sogar abgesetzt werden könne, ohne dass die Erkrankung wieder aufflamme. Interferon α, parallel oder nach der TKI-Therapie gegeben, könne die Remissionsrate verbessern, indem es eine Immunantwort gegen den leukämischen Zellklon auslöst. Um auf einen möglichen erneuten Anstieg der Krankheitsaktivität schnell mit einer Wiederaufnahme der Therapie reagieren zu können, müssten CML-Patienten nach dem Absetzen der Medikamente engmaschig überwacht werden.

 

Das Therapieziel molekulare Re­mission ist allerdings nur erreichbar, wenn die Patienten über mindestens drei Jahre den TKI regelmäßig eingenommen ­haben – eine Anforderung an die Compliance, die angesichts der Chance einer tablettenfreien Remission zu meistern sein sollte. Diese Einschätzung trügt jedoch, wie Jan Geißler, CML-Patient und Gründer der Informationsseite www.leukaemie-online.de berichtete. Nur jeder dritte Patient habe eine sehr gute Compliance, die Mehrheit lasse hin und wieder eine Tablette aus (47 Prozent). 21 Prozent seien laut einer Befragung von gut 2500 CML-Patienten in Deutschland sogar nur wenig therapietreu. »Die Bedeutung von scheinbar wenig belastenden Nebenwirkungen wie Hautausschlag oder Müdigkeit steigt, wenn man sie über Jahre aushalten muss«, erklärte Geißler. Eine wichtige Aufgabe für Selbsthilfeorganisationen, aber auch die betreuenden Heilberufler wie Arzt und Apotheker ist daher, die Patienten fortwährend dazu zu motivieren, ihre Therapie gewissenhaft anzuwenden. /

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