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Biosimilars

Politik setzt auf Selbstverwaltung

28.09.2016  09:27 Uhr

Von Ev Tebroke, Berlin / Um Biosimilars einen nachhaltigen Wettbewerb am Biologikamarkt zu ermöglichen, fordern deren Hersteller Steuerungsinstrumente, wie etwa gesetzliche Zielvorgaben. Die Politik setzt lieber auf Freiwilligkeit und die regulierenden Kräfte der Selbstverwaltung.

Grundsätzlich sei das Vertrauen in Biosimilars in den zehn Jahren seit Markteinführung des ersten Präparats kontinuierlich gewachsen, so der Geschäftsführer von Pro Generika, Bork Bretthauer. Der Verordnungsanteil von Biosmilars sei aber nach wie vor gering.

Gerade einmal 1,7 Prozent aller definierten Tagestherapiedosen entfielen demnach in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf die preisgünstigeren Nachfolger patentgeschützter Biopharmazeutika. Entsprechende Rahmenvorgaben könnten deren Verschreibung fördern. Das verdeutlichte eine von Pro Biosimilars in Auftrag gegebene Studie der Beraterfirma Simon Kucher & Partners, deren Ergebnisse sie vergangene Woche auf einem Symposium in Berlin diskutierte.

 

Hoher Informationsbedarf

 

»Der Informationsbedarf zu Biosimilars ist hoch«, betonte der Vorsitzende von Pro Biosimilars, Andreas Eberhorn. Vor allem, da durch immer neue Biosimilars auch neue Facharztgruppen betroffen seien. Er forderte daher Politik und Kassen auf, Verordnungen konsequent zu fördern und entsprechende Instrumente wie regionale Zielvereinbarungen und Selektivverträge mit dem sogenannten Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz bundesweit auszurollen.

 

Von einer gesetzlichen Einmischung hält die Politik jedoch nichts. »Je weniger wir regeln, desto besser für alle Beteiligten«, sagte der Arzneimittelexperte der Union, Michael Hennrich (CDU). Die Erfahrung habe gezeigt, dass bei den Beteiligten oft die Akzeptanz fehle, wenn der Gesetzgeber etwas diktiert. »Da vertraue ich auf die Selbstverwaltung.« Grundsätzlich wären Zielvorgaben zwar etwas, über das man nachdenken müsse, aber dies gelte es in den Einzelfällen zu betrachten. Die Grünen sehen das ähnlich. So sagte deren Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche, sie sehe zwar Handlungsbedarf, sei aber gegen Zwang. »Man muss etwas schubsen, aber bei Gesetzen sehe ich eine Abwehrreaktion.« Stattdessen plädiert die Politikerin dafür, den Nutzen und Vorteil dieser Medikamente verstärkt zu kommunizieren und öffentlich zu diskutieren.

 

Auch ihre Oppositionskollegin Kathrin Vogler (Linke) hält die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausreichend. Sie sieht stattdessen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und die Kassen am Zug, sich um einen größeren Verordnungsanteil dieser Medikamente zu bemühen. Die Arzneimittelexpertin der SPD, Martina Stamm-Fibich, kritisierte, Patienten bekämen diese Medikamente oft nur, wenn sie direkt danach fragten. Kassen und KVen sollten daher solchen Zielvereinbarungen »mehr Nachdruck verleihen«. /

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