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Medikationsplan

Apotheker bleiben hartnäckig

23.09.2015  09:38 Uhr

Von Daniel Rücker / Es ist grotesk. Obwohl die Ärzte nur wenig Interesse daran haben, allein für den ab Oktober 2016 verpflichtenden Medikationsplan zuständig zu sein, will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) die Apotheker nur sehr begrenzt in das Projekt einbinden. Die ABDA ist darüber nicht amüsiert.

Grund für den Ärger der Apotheker ist eine vergangene Woche veröffentlichte Gegenäußerung der Bundesregierung auf einen Änderungsantrag des Bundesrats zum E-Health-Gesetz. Nach der Vorstellung der Regierung sollen nur die Ärzte Medikationspläne für Patienten erstellen dürfen. Apothekern soll dies nicht erlaubt sein.

Der Bundesrat hatte im Juli in einer Stellungnahme vorgeschlagen, dass Apotheken für ihre Patienten einen Medikationsplan erstellen dürfen, wenn der Versicherte dies wünscht. Die Bundesregierung lehnt das ab. Nur der Arzt habe alle Informationen, die zur Erstellung eines Medikationsplans notwendig seien, heißt es in der Begründung der Regierung.

 

Nach den Vorgaben des geplanten E-Health-Gesetzes haben Patienten, die mindestens drei Arzneimittel regelmäßig einnehmen, ab Oktober 2016 Anspruch auf einen Medikationsplan. Dieser wird anfangs auf Papier erstellt werden, mittelfristig soll es einen elektronischen Medikationsplan geben.

 

Die ABDA kann die Position der Großen Koalition nicht nachvollziehen: »Es ist und bleibt unverständlich, warum die Bundesregierung die Apotheker nicht einbeziehen will, um Medikationspläne für Patienten zu erstellen«, kommentierte ein Sprecher der ABDA den Inhalt der Gegenäußerung. Die Stammapotheke sei für den Patienten der einzige Ort, an dem Rezepte des Hausarztes und verschiedener Fachärzte mit der Selbstmedikation des Patienten zusammentreffen. »Dass man dieses Wissenspotenzial nutzt, sollte eigentlich selbstverständlich sein«, sagte der ABDA-Sprecher weiter. Der Bundesrat habe dies erkannt, der Bundestag werde den Fehler im Gesetzentwurf im Zuge des parlamentarischen Verfahrens hoffentlich noch ausbessern.

 

Trotz des neuerlichen Rückschlags geben die Apotheker nicht auf, sie setzen weiter auf eine stärkere Beteiligung an Erstellung und Pflege der Medikationspläne. »Die ABDA wird sich weiterhin massiv dafür einsetzen«, kündigte der Sprecher an.

 

Vollkommen ausgrenzen will die Bundesregierung die Apotheker aber nicht. Mit dem Bundesrat ist sie sich einig, dass die Apotheker verpflichtet werden sollen, bei der Abgabe eines Arzneimittels den Medikationsplan zu aktualisieren, wenn der Patient dies wünscht. Bleibt es bei der partiellen Ausgrenzung der Apotheker, dann dürften auch die Chancen auf eine Honorierung der Dienstleistungen rund um den Medikationsplan deutlich schrumpfen. /

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