Transparenz mit Augenmaß |
23.09.2014 15:49 Uhr |
PZ / Die Diskussion der Anträge zu »Berufsständische Organisationen« verlief erwartungsgemäß kontrovers. So forderte der Thüringer Kammerpräsident Ronald Schreiber in einem Antrag seiner Organisation einen transparenteren Umgang mit Apothekertagsanträgen, die angenommen oder in einen Ausschuss verwiesen wurden.
Die Antragssteller müssten über den aktuellen Sachstand informiert und bei einem in einen Ausschuss verwiesenen Antrag zu dessen Behandlung eingeladen werden. Der Vorsitzende des Berliner Apothekervereins, Rainer Bienfait, hielt diese Vorgehensweise für zu bürokratisch. Er könne »dieses Anliegen in keiner Weise nachvollziehen«, sagte er. Die Transparenz im Umgang mit den Anträgen sei in jeder Hinsicht gewährleistet. Zudem habe jede Mitgliedsorganisation jederzeit die Möglichkeit, den Stand der Bearbeitung eines Antrags abzufragen. Vor allem aber bedeute ein solcher Beschluss zusätzlichen bürokratischen Aufwand, der die berufspolitische Arbeit nicht fördere, sondern blockiere. Der Antrag wurde abgelehnt.
Angenommen wurde hingegen ein vom Berliner Kammerpräsident Christian Belgardt vorgestellter Antrag, abschließende Stellungnahmen der ABDA auf deren Homepage zu veröffentlichen, soweit diese Veröffentlichung berufspolitische Ziele nicht beeinträchtigt. Die ABDA vergebe sich eine Chance, wenn sie spezifische Arbeitsergebnisse nicht veröffentlicht. Der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, unterstützte den Antrag, plädierte jedoch für Augenmaß. »Wir dürfen uns durch die unsachgemäße Veröffentlichung von Beschlüssen keinesfalls unserer politischen Handlungsfreiheit berauben«, sagte er.
Viele Anträge wurden von ihren Autoren zurückgerufen, bevor sie behandelt wurden. Dazu gehörten die Anträge, den ABDA-Präsidenten auf dem Deutschen Apothekertag zu wählen (Apothekerkammer Nordrhein), zur Struktur der ABDA und ihres Haushalts (Hessischer Apothekerverband) sowie zur regelmäßigen Schilderung des Stands von ABDA-Projekten wie ARMIN) in Fachzeitschriften (Hessischer Apothekerverband). /