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Expopharm Medienpreis zum zehnten Mal verliehen

23.09.2014  17:16 Uhr

Am 17. September 2014 wurde zum zehnten Mal der Expopharm Medienpreis verliehen. Mit diesem Wettbewerb, der unter dem Motto »Die ­Apotheke in der Gesellschaft« ausgeschrieben wurde, will die Expopharm, Europas größte und wichtigste pharmazeutische Fachmesse, die umfassende, seriöse, dabei aber auch durchaus kritische Berichterstattung über Apotheken fördern. Der Expopharm Medienpreis 2014 wurde in vier Kategorien ausgeschrieben, die jeweils mit 5000 Euro dotiert waren.

 

Preisträgerin in der Kategorie Apotheke und Politik ist Dr. Florentine ­Fritzen, deren Beitrag »Ava und ich« am 2. März 2014 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschien. In dem Beitrag schildert sie die Flut der Daten, die bereits heute über jeden gesetzlich und privat Krankenversicherten in den unterschiedlichen Segmenten des Gesundheitssystems gespeichert sind. Hierfür wählt sie nicht die journalistische Form des Features mit Interviews, sondern die einer Reportage. Sie beschreibt ihre Suche nach dem eigenen Avatar, also ihrem virtuellen Ich, das sie als Patientin und Versicherte bei ihren Apotheken, Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen hinterlassen hat. Durch diesen persönlichen Ansatz erscheint die Diskussion über die elektronische Gesundheitskarte, die künftig viele dieser Daten mit Zustimmung des Patienten vernetzen soll, in einem völlig neuen, in dieser Komplexität kaum bekannten Licht. Fritzen sagt nicht, ob sie das alles gut oder schlecht findet, sondern zeigt auf, welche Datendichte bereits heute existiert. Die Wertung überlässt sie dem Leser, der nach der Lektüre dieses Beitrages ausgesprochen gut informiert ist.

 

Marc Neller gewann den Expopharm Medienpreis 2014 in der Kategorie Apotheke und Ökonomie für seine Reportage »Das Geschäft mit der Hoffnung«, die am 2. Juni 2013 in der Welt am Sonntag erschien. In seinem Siegerbeitrag betrachtet er das komplexe Themenfeld der Krebstherapie nicht von außen, sondern taucht selbst ein in das Geschehen, in dem die Akteure die pharmazeutischen Hersteller, die Apotheken und die Ärzte sind; die Betroffenen aber die Patienten, um die es ja eigentlich geht. Die Reportage berichtet nicht nur über die Handelnden und Behandelten, sondern lässt sie auch selbst zu Wort kommen. Das macht die Geschichte authentisch und den Leser zum Zeugen. Es geht natürlich auch um Preise für Arzneimittel, aber eben nicht nur. Neller beschreibt zudem die Hoffnungen, die in neue Therapien gesetzt werden – und die Verzweiflung, wenn sie dann doch nicht viel helfen. Kennzeichnend für seinen Beitrag ist einer der letzten Sätze, der ebenfalls von einem Patienten stammt. »Das Leben ist toll«, sagt dieser, »aber nicht um jeden Preis.« Damit ist nicht nur der Europreis des Medikaments gemeint.

 

In der Kategorie Apotheke und Verbraucher ging der Expopharm Medienpreis 2014 an Philipp Kohlhöfer. Im September 2013 berichtet er in GEO unter dem Titel »Killer als Retter« über die so genannten Bakteriophagen – also Viren, die krankmachende Bakterien infizieren und damit abtöten können. Während diese Methode noch in den 40er-Jahren weltweit Beachtung fand, geriet sie mit dem Siegeszug moderner Antibiotika zumindest im Westen in Vergessenheit. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gingen die Forschungen dagegen weiter. Davon könnte auch die westliche Medizin profitieren. Denn weltweit steigt die Zahl der Menschen, die an so genannten MRSA-Keimen sterben, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind. Konkret half dieser Beitrag einem zehnmonatigen Kind, dessen Körper von diesen multiresistenten Bakterien besiedelt war, gegen die keine Antibiotika halfen. Bakteriophagen aus Tiflis brachten dann Heilung. Der Beitrag zeigt, dass die moderne Medizin manchmal auch von der Renaissance älterer Therapiemethoden profitieren kann.

 

Ursula Mense erhielt den Expopharm Medienpreis 2014 in der Kategorie Pharmazie und Forschung. Am 22. März 2014 griff sie unter dem Titel »Zwischen Hype und Hoffnung – personalisierte Arzneimittel und was sie leisten können« in der Sendung Hintergrund des Deutschlandfunks ein Thema auf, das zu den großen Hoffnungsträgern im Arzneimittel­bereich gehört. Sie bricht diesen hochkomplexen Bereich so laienverständlich herunter, dass auch Hörer folgen können, die weder Mediziner noch Pharmazeuten sind. Dabei spricht die Autorin über die Hoffnungen – sowohl die realisierten wie auch die enttäuschten – über den medizinischen Erfolg und über die Kosten der personalisierten Medizin. Stück für Stück verbindet sie alle diese Informationen zu einem Puzzle, das am Ende jedem Hörer erlaubt, sich eine eigene Meinung zu bilden, die dabei so unterschiedlich sein kann, wie diejenigen, die derzeit in Fachkreisen geäußert werden.

 

Die Verleihung des Expopharm Medienpreises fand im Münchner GOP-Theater statt. Der Wettbewerb wurde von der ARZ Haan AG, der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, dem GOVI-Verlag und der Messe München unterstützt. /

Rezepturduell

Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer (rotes Licht), und Fritz ­Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (blaues Licht) testeten am Govi-Stand ihr Rezepturwissen. Kiefer war als Vorsitzender der Kommission Deutscher Arzneimittel-Codex und Neues Rezepturformularium zwar theoretisch im Vorteil, doch dank der kniffligen Fragen war das ­Ergebnis knapp. Alle PTA und Apotheker konnten auch ihr Glück versuchen, jeden Tag am Govi-Stand, Halle B5, Stand E10.

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