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Gesunde Steuern

25.09.2012  16:04 Uhr

Als Epidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation Übergewicht und warnt völlig zu Recht vor den Folgen der Fettleibigkeit. Aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass in Deutschland rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen zu dick sind. Besonders besorgniserregend ist, dass der Trend zu den Super-Dickmanns bereits bei Kindern zu beobachten ist.

 

Deutschland isst und trinkt dennoch munter weiter. Wenn Gesundheitspolitiker an die Vernunft des Einzelnen appellieren, hört sich das zwar gut an, es bringt aber nur wenig. Andere Länder sind uns um Einiges vo­raus, wenn es darum geht, tatsächlich etwas gegen den Konsum gesundheitsschädlicher und dick machender Lebensmittel zu tun.

 

Das jüngste Beispiel stammt ausgerechnet aus den USA, dem Land der XXL-Portionen schlechthin. In New York dürfen zuckerhaltige Getränke zukünftig maximal in Behältern von 473 ml Größe verkauft werden (lesen Sie dazu Softdrinks: Dickmacher Zuckerwasser). Dort würde nicht mal die »normale« Cola hineinpassen, die hierzulande in manchem Kino angeboten wird. Die »mittlere« Cola füllt häufig gar ein Litergefäß.

 

Deutschland könnte sich auch bei seinen Nachbarländern einiges abgucken. Seit 2011 erhebt Dänemark als erstes Land weltweit eine Steuer auf fette Lebensmittel. Eine andere Form von gesunden Steuern gibt es seit diesem Jahr in Frankreich. Die sogenannte Cola-Steuer auf Softdrinks wie Limonade, Cola oder gezuckerte Fruchtsäfte soll den Franzosen im Kampf gegen die Fettleibigkeit helfen.

 

Hierzulande sind ähnliche Aktivitäten in naher Zukunft leider nicht zu erwarten. Selbst die Einführung einer Lebensmittel-Ampel auf Verpackungen, wie sie bereits in Großbritannien existiert, ist bisher gescheitert – vor allem am Widerstand der Lebensmittelindustrie. Apropos Großbritannien: Bereits im 18. Jahrhundert benannte der schottische Ökonom Adam Smith Zucker, Rum und Tabak als äußerst geeignete Ziele der Besteuerung. Während Tabak- und Alkoholsteuer hierzulande erhoben werden, wurde die deutsche Zuckersteuer zum Jahresende 1992 abgeschafft. Sie in einer anderen Form wieder einzuführen, wäre eine Möglichkeit von vielen, um gegen den alarmierenden Trend zu mehr Übergewichtigen vorzugehen. Ein solcher Schritt wäre sicherlich Erfolg versprechender als weitere Vernunftappelle, die ungehört verhallen.

Sven Siebenand

Stellvertretender Chefredakteur

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