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Wohlstand

Geld allein macht nicht glücklich

27.09.2011  18:25 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Harte wirtschaftliche Kenngrößen wie das Bruttoinlandsprodukt sind nur die eine Seite der Medaille, wenn es darum geht, den Zustand einer Gesellschaft zu erfassen. Ganz andere Faktoren berücksichtigt der sogenannte Well-Being-Index, dessen erste Ausgabe für Deutschland jetzt in Berlin vor­gestellt wurde.

Mit dem Wohlbefinden ist das so eine Sache. Es ist nicht käuflich, hängt also nicht nur von materiellen Dingen ab, sondern ganz entscheidend auch von immateriellen Werten. Gleichzeitig haben Kriterien wie Glück und Zufriedenheit der Menschen eines Landes einen großen Einfluss auf ihre körperliche und emotionale Gesundheit, ihre Leistungsfähigkeit und somit letztlich auf das Bruttoinlandsprodukt (BPI).

Zunehmend interessiert sich daher auch die Politik dafür, wie zufrieden die Bürger mit ihrer persönlichen Lebenssituation sind: Seit Anfang dieses Jahres gibt es die Enquete-Kommission des Bundestages »Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität«. Sie soll unter anderem »den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft ermitteln« und »einen ganzheitlichen Wohlstands- und Fortschrittsindikator entwickeln«, erklärt die Kommission auf ihrer Website.

 

Zumindest was den Indikator für das Wohlbefinden angeht, ist nun ein privates Unternehmen in Vorarbeit getreten. Zusammen mit dem Gesundheitsdienstleister Healthways hat das Marktforschungsinstitut Gallup den Well-Being-Index (WBI) Deutschlands ermittelt. Das Ergebnis: Es geht uns gut, aber wir sind trotzdem unzufrieden.

 

Negative Grundeinstellung

 

Da Gallup weltweit tätig ist und bereits für die USA und Großbritannien entsprechende Indizes vorgelegt hat, bietet sich ein Vergleich der deutschen Ergebnisse mit denen der angelsächsischen Länder an. Er zeigt, dass es sowohl um das Gesundheitsverhalten als auch die Grundversorgung der Deutschen besser bestellt ist als bei Amerikanern und Briten. Dennoch ist man hierzulande weniger zuversichtlich, wenn es um die Einschätzung der aktuellen und künftigen Lebensumstände geht.

 

»Die Deutschen scheinen mir sehr selbstkritisch zu sein«, sagte Dr. Klaus Hurrelmann, Professor für Public Health an der Berliner Hertie School of Governance bei der Vorstellung des WBI. Er vermutet, dass diese objektiv nicht begründbare pessimistische Grundeinstellung vieler Deutscher eine Art Schutzmechanismus vor negativen Entwicklungen darstellt. »Das ist die im angelsächsischen Raum viel zitierte ‚German angst’«, sagte Hurrelmann.

 

Selbstverständlich sind aber nicht alle Deutsche jammernde Miesepeter. So zeigt der WBI, dass sich Erwachsene, in deren Haushalt Kinder leben, deutlich wohler fühlen als Kinderlose. »Daraus lässt sich ein klares Signal an die Politik ableiten, weiter verstärkt auf Familienförderung zu setzen«, kommentierte Hurrelmann. Auf der anderen Seite war das Wohlbefinden von Erwachsenen mit Migrationshintergrund deutlich schlechter als das von in Deutschland geborenen Erwachsenen – ein Ergebnis, das die Bedeutung der Integrationspolitik unterstreicht.

 

Verglichen mit amerikanischen und britischen Arbeitnehmern sind die deutschen mit ihrem Arbeitsumfeld zufriedener. Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) gaben an, von ihrem Vorgesetzten eher als Partner denn als Untergebener behandelt zu werden. Dennoch empfanden fast ebenso viele (66 Prozent) eine nur geringe emotionale Bindung an ihren Arbeitsplatz. Ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) fühlte sich sogar überhaupt nicht emotional mit der Arbeitsstelle verbunden.

 

Der WBI für Deutschland soll künftig monatlich auf www.well-being index.de erscheinen. Jeden Monat werden dazu etwa 1000 zufällig ausgewählte Menschen telefonisch befragt. Es werden nicht nur Festnetz- sondern auch Mobiltelefonanschlüsse berücksichtigt. Die Teilnehmer beantworten 50 Fragen aus den Themenkreisen Lebensbewertung, emotionale Gesundheit, körperliche Gesundheit, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen, Arbeitsumfeld und Grundversorgung. / 

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