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Systolischer Blutdruck

Niedriger Zielwert lohnt sich

15.09.2015  15:34 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Lange wurde diskutiert, welche Zielwerte bei einer Bluthochdrucktherapie anzustreben sind. Nun zeigen die ersten Daten einer US-amerikanischen Studie, dass sich eine intensivierte Therapie bei älteren Patienten auszahlt: Sie senkt die Zahl der kardiovaskulären Ereignisse und die Gesamtsterblichkeit.

Eine intensive Bluthochdrucktherapie mit dem Zielwert 120 mmHg statt der empfohlenen 140 mmHg für den systolischen Blutdruck reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und die Mortalität bei älteren Menschen erheblich. Das ergab eine Zwischenauswertung von Daten der SPRINT-Studie, wie das US-National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI) in Bethesda berichtet. Die Ergebnisse waren so deutlich, dass die Studie abgebrochen wurde.

Die SPRINT-Studie (für Sytolic Blood Pressure Intervention Trial) hatten die Wissenschaftler um Dr. Lawrence Fine im Herbst 2009 begonnen. Insgesamt 9300 Hypertonie-Patienten im Alter über 50 Jahren mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nahmen an der Untersuchung teil. Ausgeschlossen waren dabei Patienten mit Diabetes, einem Schlaganfall in der Vergangenheit oder polyzystischer Nierenerkrankung. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Hälfte sollte den Blutdruck mittels Standardtherapie (mit im Durchschnitt zwei antihypertensiven Präparaten) auf unter 140 mmHg senken. Die andere Gruppe erhielt eine intensivierte Therapie mit dem Zielwert 120 mmHg. Diese umfasst im Schnitt drei verschiedene Arzneimittel.

 

Die intensivierte Therapie zahlte sich aus: In dieser Gruppe lag die Zahl der kardiovaskulären Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffi­zienz, akutes Koronarsyndrom oder kardiovaskulärer Tod um 30 Prozent niedriger als in der Gruppe mit dem höheren Zielwert. Die Gesamtmortalität war 25 Prozent niedriger, berichten die Studienleiter in einer Pressemitteilung des Instituts. Sie brachen die Studie vorzeitig ab, um die Erkenntnisse möglichst schnell bekannt machen zu können.

 

Die Ergebnisse sind zwar noch nicht veröffentlicht, aber eine Arbeitsgruppe der US-amerikanischen Herz-Gesellschaft (AHA) hat bereits begonnen, in Zusammenarbeit mit dem NHLBI die Therapieleitlinien zu überarbeiten. Die neuen Erkenntnisse sollen dort einfließen, meldet die AHA. Auch in Deutschland wird seit dem letzten Update der europäischen Leitlinien ein Zielwert von 140/90 mmHg für fast alle Hypertoniker außer bei vorliegendem Diabetes oder bestehender Nephropathie empfohlen. /

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