Pharmazeutische Zeitung online

Meldungen

20.09.2011  13:46 Uhr

Meldungen

 

Lachen hebt die Schmerzschwelle

 

PZ / Zusammen mit anderen zu lachen macht nicht nur gute Laune, sondern auch unempfindlicher für Schmerzen. Das schreiben britische Forscher in der Fachzeitschrift »Proceedings of the Royal Society B« (doi: 10.1098/rspb.2011.1373). Als Ursache für den analgetischen Effekt des Gelächters vermuten sie die Freisetzung von Endorphinen im Gehirn. In mehreren Experimenten testeten die Wissenschaftler die Schmerzempfindlichkeit von gesunden Freiwilligen, nachdem diese entweder lustige, entspannende oder langweilige Videos gesehen beziehungsweise Theatervorstellungen mit Komödien oder Dramen besucht hatten. Dabei zeigte sich, dass die Schmerzschwelle der Probanden nach vorherigem Gelächter signifikant höher war als unter Kontrollbedingungen. Die Freisetzung von Endorphinen, die wie körpereigene Opioide wirken, wurde bisher vor allem mit muskulärer Erschöpfung bei Ausdauersport in Verbindung gebracht. Die Autoren der aktuellen Studie vermuten daher, dass auch die durch Lachen vermittelte Endorphinausschüttung durch die Anspannung und Erschöpfung von Muskeln ausgelöst wird. Wer sich das nächste Mal also vor Lachen den Bauch halten muss, könnte damit auch etwas für seine Schmerztoleranz getan haben.

 

Makrophagen stören Wundheilung

 

PZ / Warum ein Ulcus cruris über Monate und Jahre nicht abheilt, haben jetzt Ulmer Dermatologen herausgefunden. Entscheidend im Entzündungsprozess sind bestimmte Makrophagen, die Eisen aus zerstörten Erythrozyten im Wundgewebe speichern und so die Entzündung am Leben halten. »Es kommt zu einer vollkommenen Eisenüberladung«, erklärt Studienleiterin Dr. Anca Sindrilaru. »Die Fresszellen sind hyperaktiv und fressen immer weiter.« Dabei setzen die Zellen den Botenstoff TNF-a frei, der weitere Entzündungszellen anlockt. Der Wundheilungsprozess bleibt stecken. Bei den beteiligten Makrophagen scheint es sich um einen neuen Typus zu handeln, den die Wissenschaftler als »eisenspeichernde Makrophagen« bezeichnen (»Iron Macrophages«). Sindrilaru und Kollegen haben die Zellen jetzt im »Journal of Clinical Investigation« charakterisiert (doi: 10.1172/JCI44490). Im Mausmodell konnten sie zudem zeigen, dass der topische Einsatz des TNF-a-Hemmers Infliximab sowie der Gebrauch von eisenbindenden Substanzen die Wundheilung wieder in Gang brachte. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass ihre Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Therapien gegen chronische Entzündungen führen werden, zum Beispiel auch bei Multipler Sklerose oder Atherosklerose.

 

Türöffner für Blut-Hirn-Schranke entdeckt

 

PZ / Ein gezieltes Öffnen und Schließen der Blut-Hirn-Schranke bietet einen neuen Therapieansatz für Alzheimer, Multiple Sklerose und andere ZNS-Erkrankungen. Forscher der Cornell-Universität in New York aktivierten Adenosin-Rezeptoren auf Zellen, die die Blut-Hirn-Schranke bilden. Anschließend konnten sie größere Moleküle wie Dextrane und Antikörper durch die Barriere schleusen, berichten sie im »Journal of Neuroscience« (doi: 10.1523/JNEUROSCI.3337- 11.2011). Zwar wiesen die Wissenschaftler den Mechanismus bislang nur an Mäusen nach. Die menschliche Blut-Hirn-Schranke besteht jedoch aus vergleichbaren Zellen, die ebenfalls mit Adenosin-Rezeptoren besetzt sind. Der Filtereffekt der Blut-Hirn-Schranke beruht auf den sehr dicht schließenden Endothelzellen der Kapillaren im Gehirn. Ohne spezielle Transportmechanismen erreichen in der Regel nur sehr kleine oder lipophile Substanzen das Gehirn. »Die größte Hürde jeder neurologischen Erkrankung ist, dass wir nicht in der Lage sind, diese zu therapieren, wenn der Arzneistoff nicht in das Gehirn gelangt«, erklärt Studienleiterin Margaret Bynoe. Erste Erfolge erzielten die Wissenschaftler an transgenen Alzheimer-Mäusen, bei denen nach Aktivierung der Adenosin- Rezeptoren ein Anti-ß- Amyloid-Antikörper die Blut-Hirn-Schranke passierte und an ß-Amyloid-Plaques band. Zur Behandlung der Multiplen Sklerose setzen die Forscher auf ein gezieltes Schließen der Endothelzellen, um Immunzellen am Eintritt zu hindern. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa