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Krebs in der Kindheit hinterlässt dauerhaft Spuren

12.09.2017  10:09 Uhr

Krebs in der Kindheit hinterlässt dauerhaft Spuren

Von Daniela Hüttemann / Menschen, die als Kind an Krebs erkrankt waren, haben im mittleren Erwachsenenalter doppelt so viele chronische Erkrankungen wie die gleichaltrige Gesamtbevölkerung.

 

Das hat eine Langzeitstudie gezeigt, für die Forscher um Dr. Nickhill Bhakta vom St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis, USA, die Daten von 5522 Personen auswerteten, die zwischen 1961 und 2004 im Kindes- oder Jugendalter an Krebs erkrankt waren. 3010 Über­lebende wurden gründlich medizinisch untersucht, ebenso 272 Kontrollpersonen ohne Krebsdiagnose in der Historie. Die ehemaligen Krebspatienten waren im Durchschnitt im Alter von 7,3 Jahren erkrankt und zum Zeitpunkt der Erfassung 35,1 Jahre alt.

Von den ehemaligen Krebspatienten, die bereits 50 Jahre oder älter waren, litten so gut wie alle (99,9 Prozent) unter einer chronischen Erkrankung, von denen der Großteil schwerwiegend war, berichten die Wissenschaftler jetzt im Fachjournal »The Lancet« (DOI: 10.1016/S0140-6736(17)31610-0). Im Schnitt hatten die Patienten bereits 17,1 chronische Erkrankungen, davon 4,7 schwere. In der Kontrollgruppe waren es nur 9,2 Grundleiden, davon 2,3 als schwer eingestufte. Besonders stark betroffen waren Patienten, die wegen Tumoren des zentralen Nervensystems behandelt worden waren. Bei diesen traten vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen, endokrine Störungen und Beschwerden des Muskel- und Skelettapparats auf.

 

Manche Betroffene entwickelten recht früh Grundleiden, die mit den Auswirkungen der Krebstherapie assoziiert waren. Zum Beispiel bekamen Blutkrebs-Überlebende kardiovaskuläre Probleme oder sekundäre Krebserkrankungen, während Patienten mit einem Tumor im ZNS eher unter Hörverlust oder Neuropathien litten. Andere ehemalige Krebspatienten entwickelten erst mit dem Alter verschiedene Symptome.

 

Die Autoren merken an, dass der Großteil der verwendeten Daten von Patienten stammt, die zwischen 1980 und 1994 erkrankten – in einer Zeit, in der zum Beispiel bei Leukämien die Therapiemöglichkeiten relativ unspezifisch waren. Heutzutage seien viele Behandlungen gezielter, und es seien niedrigere Chemotherapie- und Strahlungsdosen möglich. Kinder, die heute eine Krebsdiagnose und Behandlung erhalten, werden daher vermutlich später unter weniger chronischen Erkrankungen leiden. /

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