Pharmazeutische Zeitung online
Diagnostik

Malaria-Nachweis in Minuten

10.09.2014  09:56 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Forscher aus Singapur haben eine neue Diagnosemethode für Malaria-Infektionen entwickelt, die schneller und zuverlässiger als das bisherige Verfahren sein soll.

 

Mithilfe der Magnetresonanz-Relaxometrie (MRR) weisen sie ein Stoffwechselprodukt des Malaria-Erregers in minimalen Blutmengen nach. Erste Ergebnisse stellen die Forscher um Weng Kung Peng im Fachjournal »Nature Medicine« vor.

Das Diagnoseverfahren für Malaria hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert: Labormitarbeiter streichen Blut auf einem Objektträger aus und behandeln dann die Probe mit einem Farbstoff, der Zellkerne anfärbt. Da rote Blutzellen keine Zellkerne besitzen, gehören alle sichtbaren Zellkerne den parasitischen Einzellern, den Plasmodien. Das Verfahren ist fehleranfällig und kompliziert. So heißt es in der AWMF-Leitlinie zur Malariadiagnostik und -therapie: »Die Anfertigung und Beurteilung parasitologischer Blutausstriche erfordert viel Erfahrung, die oft nur bei spezialisierten Ärzten und MTA oder in tropenmedizinischen Institutionen vorhanden ist.«

 

Eine mögliche Alternative hat nun ein Forscherteam von der Singapore-MIT Alliance for Research and Technology entwickelt. Das von ihnen entwickelte System weist ein Abbauprodukt der Plasmodien nach: das Hämozoin. Wenn die Parasiten rote Blutzellen befallen und dort Hämoglobin zur Energiegewinnung nutzen, wird Eisen frei, das toxisch sein kann. Daher wandeln die Parasiten es in Hämozoin, einen paramagnetischem Kristall, um. Dieser lässt sich schon in geringen Mengen mithilfe der MRR, dem »kleinen Bruder« der MRT, nachweisen. Entsprechende Geräte sind deutlich günstiger und kleiner als MRT-Geräte. Für die Untersuchung, die weniger als eine Minute erfordert, wird eine Blutmenge von 10 µl benötigt.

 

In »Nature Medicine« berichten die Forscher, dass sie auf diese Weise Plasmodium falciparum in künstlich infizierten Blutproben detektieren konnten: Dabei war das neue Verfahren um den Faktor fünf genauer als die herkömmliche Methode (doi: 10.1038/nm.3622). Die Forscher gründen derzeit ein Unternehmen, um die Technologie auf den Markt zu bringen. Hierfür sind zunächst aber große Feldstudien in Endemiegebieten nötig, um die Praktikabilität mit echten Blutproben zu beweisen. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa