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Kombiniert gegen Demenz

12.09.2006  10:39 Uhr

<typohead type="3">Kombiniert gegen Demenz

Von Christa Socher, München

 

Experten schätzen, dass sich bis 2050 die Zahl der Demenzkranken in Deutschland etwa verdoppeln wird. Gezielte psychomotorische und kognitive Maßnahmen können die Gedächtnisleistung im Alter verbessern. Unterstützend auf die Konzentrations- und Merkfähigkeit wirkt auch hoch dosierter Ginkgo-biloba-Extrakt.

 

»Wenn ein Heimeintritt aus Demenzgründen um nur sechs Monate hinausgezögert werden kann, hätte dies einen Effekt in der Größenordnung von mindestens 1,5 Milliarden Euro pro Jahr«, sagte Professor Dr. Wolf D. Oswald, Institut für Psychogerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg, auf einer von Ratiopharm unterstützten Veranstaltung. Entscheidend für die Beurteilung einer Demenz sei vor allem eine Verlaufsuntersuchung, die individuelle Veränderungen der Gedächtnisleistung über etwa sechs Monate hinweg feststellt. Ob ein behandlungsbedürftiger Prozess vorliegt, könne mithilfe der Nürnberger Symptom-Liste »NSL« festgestellt werden. Bemerkt der ältere Mensch oder seine Angehörigen häufige Sprachstörungen, plötzlich auftretende größere Erinnerungslücken oder eine Veränderung in der Persönlichkeit, sollte ein Arzt angesprochen werden. Bei etwa 30 Prozent der Betroffenen gehe die abnehmende Gedächtnisleistung auf das Konto von Medikamenten, Dehydratation oder Depressionen. Bei den verbleibenden 70 Prozent liegen vermutlich die häufigsten Formen einer Demenz vom Alzheimer- oder Multi-Infarkt-Typ vor.

 

In der größten deutschen Präventionsstudie SimA (Bedingungen der Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit im höheren Lebensalter), die seit 1991 unter Oswalds Leitung an der Universität Erlangen-Nürnberg läuft, sowie in weiteren Feldbeobachtungen bestätigte sich die Annahme, dass eine Dreierkombination aus psychomotorischen, kognitiven und medikamentösen Maßnahmen einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistung hat. Definierte psychomotorische Übungen und ein forderndes Gedächtnistraining mit Knobelaufgaben, Schach oder Backgammon spielen, Fremdsprachen erlernen oder anspruchsvoller Vereins- und Gartenarbeit sind zwei Grundpfeiler der Behandlung. Wichtig ist, dass diese aktivierenden Maßnahmen regelmäßig geübt werden.

 

Die Einnahme von pflanzlichem hoch dosierten Ginkgo-biloba-Extrakt (120 bis 240 mg pro Tag) wirkt unterstützend, da das Phytopharmakon mit seinen Flavonoiden und Terpenoiden die Durchblutung des Gehirns und die Sauerstoffversorgung der Nervenzellen verbessert. Ginkgo biloba sei von der Weltgesundheitsorganisation als Antidementivum anerkannt und werde von den Krankenkassen unter Umständen zur Behandlung einer Demenz erstattet, ergänzte Dr. Karola Dannat von Ratiopharm. Um die Patientencompliance zu verbessern, seien hoch dosierte Tabletten zu bevorzugen, die möglichst klein sind und nur ein- bis zweimal täglich genommen werden müssen.

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