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Rimonabant

Adipositas-Therapie schützt auch Herz

12.09.2006  10:39 Uhr

Rimonabant

<typohead type="3">Adipositas-Therapie schützt auch Herz

Von Claudia Borchard-Tuch, Hamburg

 

Seit September ist Rimonabant (Acomplia®) zur Behandlung einer Adipositas oder übergewichtiger Patienten mit Komorbiditäten auf dem Markt. Der Endocannabinoid-Rezeptorantagonist verringert nicht nur Bauchumfang und Gewicht, sondern verbessert auch den Zucker- und Fettstoffwechsel.

 

»Etwa die Hälfte der Verminderung der kardiovaskulären Risikofaktoren war unabhängig von der Gewichtsabnahme«, sagte Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger vom Klinikum Bogenhausen, München, auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis. Dies belegen die Daten der vier RIO (Rimonabant in Obesity)-Studien. Die placebokontrollierten Phase-III-Studien untersuchten über zwei Jahre lang die Wirkung von Rimonabant auf Gewicht, Bauchumfang, HDL und LDL, Triglyzeride sowie Insulinsensitivität. Die Patienten waren angehalten, ihre Kalorienzufuhr um 600 kcal/Tag zu reduzieren.

 

Die Therapie mit einmal täglich 20 mg Rimonabant führte zu einer signifikanten und anhaltenden Abnahme des Bauchumfangs um 8,5 cm in 52 Wochen. Das Gewicht nahm um 5 bis 7 kg ab. »Dick ist nicht gleich dick«, konstatierte Privatdozent Dr. Christian Schneider, Klinikum der Universität Köln, hierzu. So habe die INTERHEART-Studie gezeigt, dass die abdominale Adipositas ein unabhängiger Risikofaktor für einen Herzinfarkt ist. Denn Bauchfett produziert eine Vielzahl von Substanzen, die Blutzucker, Blutfette und Blutdruck nachteilig beeinflussen. Um Risikopatienten möglichst frühzeitig zu erkennen, sollte regelmäßig der Bauchumfang gemessen werden. Ab einem Wert von 88 cm bei Frauen beziehungsweise 102 cm bei Männern ist die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes deutlich erhöht.

 

»In den RIO-Studien stieg das HDL um 7 bis 9 Prozent, die Triglyzeride nahmen um 12 bis 16 Prozent ab«, sagte Schumm-Draeger. Das HDL-Cholesterol ist ein Schutzfaktor für das Herz, da es Cholesterol aus den Gefäßen zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird. »Mit jedem Anstieg der HDL-Cholesterolkonzentration um 1 mg/dl sinkt das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, um 2 bis 3 Prozent«, erklärte Schneider.

 

Die RIO-Studien ergaben eine klinisch relevante Senkung der HbA1c-Werte bei mit Antidiabetika behandelten Typ-2-Diabetikern. Das glykierte Hämoglobin spiegelt den mittleren Blutzuckerspiegel der vergangenen vier bis sechs Wochen wider. Sind die Blutzuckerwerte erhöht, können die Gefäße geschädigt werden. Das bedeutet eine Gefahr für das Herz, aber auch für Augen, Nerven und andere Organe. »Erhöht sich der HbA1c-Wert um 1 Prozent, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt um 14 Prozent und das Risiko für einen Schlaganfall um 12 Prozent«, sagte Schneider.

 

»Rimonabant ist der erste Wirkstoff einer neuen Klasse, der zur Behandlung multipler kardiometabolischer Risikofaktoren eingesetzt werden kann«, resümierte Heinz Püttmann von Sanofi-Aventis. Zugelassen ist das Medikament zusätzlich zu Diät und Bewegung zur Therapie von Adipösen (BMI über 30 kg/m2) oder Übergewichtigen (BMI über 27 kg/m2) mit einem oder mehreren kardiovaskulären Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen.

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