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Typ-2-Diabetiker

Risikofaktoren gut kontrollieren

05.09.2018  10:22 Uhr

Von Annette Mende / Ein Typ-2-Diabetes an sich erhöht nicht die Sterblichkeit betroffener Patienten – allerdings nur dann nicht, wenn sie den Blutzucker und andere kardiovaskuläre Risikofaktoren gut unter Kontrolle halten und nicht rauchen.

 

Das zeigt eine große Kohortenstudie aus Schweden, die jetzt im »New England Journal of Medicine« erschien. Rauchen war darin bei Typ-2-Diabetikern der stärkste Prädiktor für Tod; ein HbA1c-Wert außerhalb des Zielbereichs ergo ein schlecht kontrollierter Blutzucker war am stärksten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall assoziiert (DOI: 10.1056/NEJMoa1800256).

Das Sterberisiko und das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse sind bei Diabetikern etwa zwei- bis viermal so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Liegt das an der Erkrankung selbst oder an anderen, lebensstilbedingten Risikofaktoren, die bei Typ-2-Diabetikern ja meistens ebenfalls vorhanden sind? Um diese Frage zu klären, erfasste ein Team um Dr. Aidin Rawshani vom Sahlgrenska Institut der Universität Göteborg Tode, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Krankenhausaufenthalte aufgrund von Herzinsuffizienz von 271 174 Typ-2-Diabetikern und korrelierte sie mit folgenden Risikofaktoren: erhöhte Blutzucker-, Blutdruck-, Blutfett-, und Nierenwerte sowie Rauchen. Als Vergleich dienten 1 355 870 Personen ohne Typ-2-Diabetes. Die Beobachtungszeit betrug im Schnitt 5,7 Jahre.

 

Übersterblichkeit und kardiovaskuläres Risiko sanken bei den Typ-2-Diabetikern stufenweise mit jedem Risikofaktor im Zielbereich. Bei Patienten, die alle Risikofaktoren unter Kontrolle hatten und nicht rauchten, lag die Sterblichkeit auf dem Niveau der Kontrollpersonen (Hazard Ratio 1,06). Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko lagen sogar etwas niedriger (Hazard Ratio 0,84 beziehungsweise 0,95). Etwas häufiger kam es dagegen vor, dass Patienten aufgrund von Herzinsuffizienz hospitalisiert werden mussten (Hazard Ratio 1,45).

 

»Diese repräsentative Studie aus Schweden zeigt sehr deutlich, dass man mit einer chronischen Erkrankung gut und lange leben kann, wenn man sie im Griff hat und sich ihren Anforderungen stellt«, kommentiert Professor Dr. Dirk Müller-Wieland von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) das Ergebnis. Dafür müssten aber die Rahmenbedingungen stimmen. In einer Pressemitteilung fordert die DDG vor dem Hintergrund der aktuellen Studien­ergebnisse erneut eine Steuer auf hochkalorische Lebensmittel bei gleichzeitiger steuerlicher Entlastung gesunder Produkte. /

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