Pharmazeutische Zeitung online

Nutzenbewertung von Simeprevir fällt positiv aus

02.09.2014  15:15 Uhr

Von Annette Mende / Eine Behandlung mit dem Proteasehemmer Simeprevir (Olysio®) bietet bestimmten Patienten mit Hepatitis-C-Virus-(HCV)-Infektion einen Zusatznutzen gegenüber bisher verfügbaren Therapieregimen.

 

Ob ein Zusatznutzen vorhanden ist und wie groß dieser ausfällt, hängt unter anderem vom Genotyp und von der Vorbehandlung ab, urteilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Sowohl unbehandelte Patienten mit chronischer HCV-Infektion vom Genotyp 1 als auch solche, die nach einer zunächst erfolgreichen Therapie einen Rückfall erlitten hatten, erreichten mit Simeprevir häufiger ein dauerhaftes virologisches Ansprechen (SVR) als mit Placebo, jeweils in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin. Bei SVR sind zwar im Blut dauerhaft keine Viren mehr nachweisbar, doch ist es streng genommen nicht mit einer Heilung gleichzusetzen. Das IQWiG akzeptierte SVR als Ersatzkennzeichen für das verminderte Auftreten von Leberkrebs, weist aber darauf hin, dass nicht geklärt ist, bei wie vielen Betroffenen Simeprevir tatsächlich Leberkrebs verhindern kann. Das Ausmaß des Zusatznutzens sei daher nicht quantifizierbar.

 

Einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen sieht das IQWiG dagegen bei erfolglos vorbehandelten Patienten mit HCV Genotyp 1. Hier wurde Simeprevir mit Telaprevir verglichen, beides wieder in Kombination mit Peginter­feron alfa und Ribavirin. Der alte und der neue Proteasehemmer waren in Bezug auf die meisten Endpunkte gleichwertig, doch traten in der Simeprevir-Gruppe seltener schwerwiegende Nebenwirkungen auf und es kam auch weniger häufig deswegen zu Therapieabbrüchen.

 

Keinen Beleg für einen Zusatznutzen fand das IQWiG bei Patienten, die sowohl mit HCV vom Genotyp 1 als auch mit HIV infiziert sind, und für Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 4. Der Hersteller reichte zwar für beide Subpopulationen je eine Studie ein. Es fehle jedoch eine systematische Recherche und Aufarbeitung der vorhandenen Evidenz zur Vergleichstherapie, bemängelt das IQWiG.

 

Wie immer ist die Einschätzung des IQWiG nur ein Vorschlag an den Gemeinsamen Bundesausschuss. Dieser wird nach dem jetzt folgenden Stellungnahmeverfahren über den Zusatznutzen entscheiden und die Nutzenbewertung damit abschließen. / 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa