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Das Wetter und weitere Aussichten

01.09.2008  11:55 Uhr

Ausstellung

<typohead type="3">Das Wetter und weitere Aussichten

Von Ulrike Abel-Wanek

 

Die schlichte Frage nach dem Wetter von morgen hat ihre Unschuld verloren. Taifun »Nagris«, Hurrikan »Katrina« und jetzt »Gustav«: Die Diskussion über die Folgen des globalen Klimawandels hat den Alltag erreicht. Die Dresdener Ausstellung »2 Grad: Das Wetter, der Mensch und sein Klima« wirft einen Blick auf ein brisantes Thema.

 

Die meisten Klima-Experten befürchten heute, dass ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit unvorhersehbare klimatische Prozesse auslösen könnte. Auch wenn es sich bei den »zwei Grad« nicht um eine wissenschaftliche, sondern um eine (geo)- politische Zahl handelt, gilt diese Marke als äußerste Grenze, deren Überschreiten das Kippen der natürlichen Systeme bedeuten würde.

 

»Heute gehen wir davon aus, dass der Methanrülpser eines argentinischen Rinds ebenso zum Schmelzen von Gletschern an ganz anderen Orten beitragen könnte wie ein Dresdner Heizpilz«, sagt der Direktor des Deutschen Hygienemuseums in Dresden, Klaus Vogel, im Vorwort des Ausstellungskatalogs. Wetter und Klima sind politische Begriffe mit globalen Dimensionen geworden. Dabei sind es längst nicht allein die verheerenden Stürme in Asien oder Amerika und schmelzendes Eis an den Polen, die einen Klimawandel anzeigen. Auch hierzulande mangelt es Wintersportregionen bereits an Schnee, Zugvögel ziehen nicht mehr weiter, Apfelbäume blühen früher und das Obst reift schneller heran als noch vor einigen Jahren. Während die Klimadiskussion meist als politisches und naturwissenschaftliches Thema wahrgenommen wird, wirft die Dresdener Ausstellung den Blick auch auf die gesellschaftliche und kulturelle Dynamik zwischen Wetter, Klima und Mensch. So wundert es nicht, dass hier auch Kulturwissenschaftler am Werk waren wie die Kuratorin Petra Lutz. Es sei an der Zeit, nicht nur nach der Natur, sondern auch nach der Kultur der Atmosphäre zu fragen und verschiedene Perspektiven zu verbinden ­ von der Physik über die Philosophie bis hin zu den Medienwissenschaften, so die Historikerin. Was verrät beispielsweise die Geschichte der meteorologischen Vorhersagen für die Zukunft der Prognosen? Was verbindet Wetter, Klima und Militär? Welche Rolle spielt das Wetter in Katastrophenfilmen?

 

Vier große Abteilungen werfen einen vielschichtigen Blick auf den Mensch und sein Wetter, mithilfe von Medieninstallationen, interaktiven Elementen und Objekten aus der Natur-, Kultur-, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte. Der Besucher folgt dabei dem Menschn und seinem Bestreben, vom passiven Objekt der Naturgewalten zum souveränen Akteur zu werden.

 

Zu Beginn zeigt sich die »Macht der Atmosphäre« unter anderem in fossilen Opfern früherer Klimaveränderungen und ramponierten Kleinwagen - zertrümmert von niederstürzenden Bäumen im Sturm. Die zweite Abteilung »Beobachten und Berechnen« erzählt vom Versuch, Wetter und Klima zu erforschen und vorherzusagen, was schon vor fast vierhundert Jahren begann, als Evangelista Torricelli nachwies, dass Luft Druck ausübt, dass kein geschlossener Himmel über der Erde liegt, sondern der Mensch »am Grunde eines Meeres aus Luft« lebt. Wissenschaft wird hier präsentiert und erläutert, von den Anfängen, als Galileo Galilei Flecken auf der Sonne beobachtete (weswegen er wahrscheinlich erblindete) bis zu den Satellitenbildern heutiger Wetterdienste.

 

Über die dritte Abteilung »Abwehr und Anpassung« und der Frage, ob das Klima den Menschen gestaltet oder der Mensch sein Klima, geht es in der vierten Abteilung schließlich um den sehr alten Traum des Menschen, das Wetter so zu machen wie er es braucht. Wolken beispielsweise mithilfe von »Wetterraketen« gezielt abregnen zu lassen, war erst kürzlich ein Thema bei den Olympischen Spielen in China. Leider anders als als einmal erhofft, könnte sich der Traum vom Wettermachen realisiert haben.

Zwei Grad: Das Wetter, der Mensch und sein Klima, geöffnet bis 19. April 2009. Deutsches Hygiene-Museum Dresden.

 

Besuchsservice/Führungen: Telefon 0351 4846-400, E-Mail: ervice(at)dhmd.de. Weitere Informationen: www.dhmd.de

 

Katalog zur Ausstellung: Wallstein-Verlag, ISBN 978-3-8353-0325-6. 24,90 Euro

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