Pharmazeutische Zeitung online
Interview

»So gut aufgestellt waren wir noch nie«

04.09.2007  16:56 Uhr

Interview

<typohead type="3">»So gut aufgestellt waren wir noch nie«

PZ / Joachim Powalowski hat in seiner St. Martin-Apotheke in Lauingen an der Donau das qu.int.as-System eingeführt. Die Zertifizierung war im März. Der Apotheker ist mit dem Ergebnis zufrieden: Intern konnte die Qualität deutlich gesteigert werden, das Wir-Gefühl ist gewachsen.

 

PZ: Herr Powalowski, wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie in Ihrer Apotheke?

Powalowski: Wir sind circa zwölf Personen. Davon arbeitet die Hälfte in Voll- beziehungsweise Teilzeit. Wir haben für eine Apotheke also eine normale Größe.

 

PZ: Hatten Sie bereits vor der Integration des Arbeitsschutzes ein Qualitätsmanagementsystem?

Powalowski: Nein. Wir haben die Zertifizierung gemeinsam vorgenommen. Der Entschluss, ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen, ist zwar schon früher gefällt worden, wir haben dann aber die Zertifizierung verschoben, um den Arbeitsschutz gleich mit zu integrieren.

 

PZ: Wie sind Sie vorgegangen?

Powalowski: Mit der Einführung von qu.int.as haben wir im Herbst 2006 begonnen. Im Oktober 2006 war unsere Qualitätsmanagementbeauftragte bei einer zweitägigen Schulung. Der Arbeitsschutz stand dabei im Mittelpunkt. Danach fand eine Gefährdungsbeurteilung in den verschiedenen Bereichen der Apotheke statt. Ein externer Arbeitsschutzexperte hat die Apotheke noch einmal komplett geprüft. Die Zertifizierung nach der Qualitätsmanagement-Norm DIN EN ISO 9001:2000 und MAAS-BGW (Managementanforderungen für Arbeitsschutz der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) fand im März statt.

 

PZ: Welche Kosten hat das Projekt verursacht?

Powalowski: Das Projekt, Aufbau des Qualitätsmanagements und Integration des Arbeitsschutzes, hat ohne die Zertifizierungskosten ungefähr 6000 Euro an Kosten verursacht.

 

PZ: Welcher Aufwand steckte hinter dem Umsetzungsprozess?

Powalowski: Bis zur Zertifizierung haben alle zwei Monate Qualitätsmanagement-Abende stattgefunden, in denen das Handbuch durchgearbeitet wurde. Generell muss man sagen, dass in einer Einrichtung keine Personalnot herrschen darf, wenn ein Qualitätsmanagement eingeführt werden soll. Es kann schon einmal vorkommen, dass sich Mitarbeiter für einige Zeit zurückziehen, um Prozesse durchzusprechen.

 

PZ: Was hat sich konkret in Ihrer Apotheke verändert, insbesondere mit Blick auf Arbeitsschutz und Mitarbeiterzufriedenheit?

Powalowski: Allgemein hat sich das Bewusstsein der Mitarbeiter über mögliche Gefährdungen in der Apotheke geschärft. Im Rezeptur- und Laborbereich geht man durchaus mit nicht ungefährlichen Substanzen um. Früher war der Umgang damit sorgloser. Beispielsweise wird jetzt im Labor stark auf das Tragen von Atemschutzmasken geachtet. Daneben sind die klassischen Gefährdungsbereiche wie Stühle, Leitern und Böden überprüft worden. Auch auf externe Unfälle sind wir nun besser vorbereitet. Wir haben statt zwei jetzt sechs Ersthelfer. Generell hat, ohne jetzt zwischen Qualitätsmanagement allgemein und qu.int.as zu unterscheiden, das Personal eine höhere Wertschätzung. Man läuft mit stolzgeschwellter Brust durch die Gegend. Wir haben intern eine deutliche Qualitätssteigerung erreicht, da jeder Vorgang auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Ein hoher Qualitätsstandard ist jetzt gesichert. Das Wir-Gefühl ist gewachsen.

 

PZ: Wenn Sie vor der Wahl stünden, den Prozess noch einmal zu starten, würden Sie es wieder tun?

Powalowski: Ja, sicherlich, weil es ja doch eine Notwendigkeit dafür gibt. Bei uns stand die Bedeutung nach innen im Vordergrund. Aber irgendwann wird auch die Bedeutung nach außen steigen. Seit wir zertifiziert worden sind, achten wir auch bei unseren Partnern darauf, ob sie eine Zertifizierung vorzuweisen haben. Die Resonanz war sehr positiv: nicht nur von Kunden, sondern auch von einem nahegelegenen Pflegeheim, das den Erfahrungsaustausch suchte. Sehr schön war auch die Revision unserer Apotheke durch den Pharmazierat, die drei Wochen nach der Zertifizierung stattfand. Der Pharmazierat steht Zertifizierungen eher kritisch gegenüber, da er befürchtet, seine eigene Position werde beschnitten. Bisher habe ich in 30 Jahren zehn Revisionen mitgemacht, aber das war die erste, in der es keine Beanstandung gab. Das war sehr erfreulich. So gut aufgestellt waren wir noch nie.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Apotheke

Mehr von Avoxa