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Statine

Wirksam bei seltener Lungenerkrankung PAP

22.08.2018  10:46 Uhr

Von Annette Mende / Eine Senkung des Cholesterolspiegels mit Statinen kann womöglich Patienten mit der seltenen Lungenerkrankung autoimmune pulmonale Alveolarproteinose (PAP) zugutekommen.

 

Bei dieser Erkrankung kommt es in den Lungenbläschen (Alveolen) zur Akkumulation von Surfactant. Die oberflächenaktive Substanz besteht aus Phospholipiden, Proteinen und Cholesterol, wobei Letzteres für die Fließfähigkeit und die Oberflächenspannung-herabsetzenden Eigenschaft ausschlaggebend ist. Surfactant ist für den Gasaustausch in der Lunge unentbehrlich. Sammelt es sich jedoch in den Alveolen an, führt das zu deren Verstopfung und zu Sauerstoffmangel.

Eine Forschergruppe um Dr. Cormac McCarthy vom Children’s Hospital Medical Center in Cincinnati, Ohio, fand nun heraus, dass Statine den Surfactant-Abbau bei PAP verbessern können. Klinische Studien, in denen der bislang erst in Zellkultur und bei Mäusen gesehene Effekt an Patienten bestätigt und die ideale Statin-Dosierung in dieser Indikation gesucht werden sollen, werden nun folgen.

 

Surfactant wird in der Lunge von Makrophagen abgebaut. Wie die Autoren im Fachjournal »Nature Communications« berichten, wird eine Störung des Surfactant-Abbaus heute allgemein als Ursache für die PAP angesehen, obwohl dieser Mechanismus noch nicht belegt ist (DOI: 10.1038/s41467-018-05491-z). Auf die Idee, Statine in dieser Indikation zu testen, brachte die Forscher eine Zufallsbeobachtung: Zwei Patienten mit PAP, die zur Senkung ihres hohen Blut-Cholesterols eine Statintherapie begonnen hatten, zeigten daraufhin auch eine unerwartete deutliche Besserung der PAP-­bedingten Atemnot.

 

Eine mögliche Erklärung hierfür fanden die Forscher bei der Untersuchung von Surfactant und Alveolarmakrophagen von PAP-Patienten: Beide wiesen deutlich erhöhte Cholesterolgehalte auf. Die Forscher behandelten daraufhin Alveolarmakrophagen von PAP-­Patienten und gentechnisch veränderte Mäuse mit einer PAP-ähnlichen Erkrankung mit Statinen. Dies führte in der Zellkultur zu einem Absinken des Cholesterolgehalts und in dem Mausmodell zu einer Besserung der Krankheitssymptome.

 

Sollten die nun geplanten klinischen Studien diese ersten positiven Ergebnisse bestätigen, wäre das ein wichtiger Schritt für Patienten mit PAP. Sie haben momentan außer der sogenannten Ganzlungenlavage, also der Spülung der Lunge zur Beseitigung der Surfactant-Ansammlung, keine therapeutischen Optionen. Mit diesem aufwendigen und belastenden Verfahren sind die Symptome jedoch nicht in ­jedem Fall kontrollierbar. /

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